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Smartphone als Türöffner: Fraunhofer SIT stellt ShareKey vor
Ideen zur Nutzung des Smartphones als digitaler Schlüssel gibt es viele, der große Marktdurchbruch fehlt bisher aber, dabei wäre es so naheliegend den ständig mobilen Begleiter als Schlüssel für Autos, Haustüren oder Schließfächer zu nutzen. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT in Darmstadt stellen nun ihre Lösung "ShareKey" vor, die mehr Sicherheit und Flexibilität verleihen soll.
Die Funktionen: Digitale Schlüssel lassen sich aus der Ferne erteilen und an bestimmte Nutzungsrechte koppeln. So kann beispielsweise dem Hausmeister für eine kurze Zeit Zutritt zur eigenen Wohnung gewährt werden, damit dieser dem Heizungsableser die Tür öffnen kann. Die Lösung basiert auf modernen Sicherheitstechnologien und soll sich in bestehende Zugangskontroll-Infrastrukturen integrieren. Den elektronischen Schlüssel kann der Nutzer bei »ShareKey« direkt per E-Mail, SMS oder als QR-Code auf sein Handy erhalten. Er muss sich dafür vorher lediglich einmalig registrieren und die App installieren.
Das Fraunhofer SIT wird die Funktionsweise der Lösung auf der diesjährigen CeBIT in Halle 9, Stand E08 anhand einer Paketstation präsentieren, bei der die Zugangsrechte zu den einzelnen Schließfächern via »ShareKey« vergeben werden. Der »ShareKey«-Schließmechanismus funktioniert über den Übertragungsstandard Near Field Communication (NFC), der den kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Strecken von bis zu vier Zentimeter ermöglicht. Um eine Tür zu öffnen, muss das Handy nur nah an das Schloss gehalten werden. NFC-Schnittstellen und -Türschlösser verfügen nur über eingeschränkte Bandbreiten und Rechenkapazitäten. Die Wissenschaftler des SIT haben »ShareKey« deswegen mit besonders ressourcenschonender Sicherheitstechnologie ausgestattet. Unter anderem kann die von Fraunhofer entwickelte »BizzTrust«-Technologie zum Einsatz kommen, die sensitive Daten auf dem Smartphone von anderen Daten und Apps trennt und somit vor unautorisiertem Zugang schützt.
Die Kommunikation zwischen Handy und zentralem Server ist mit etablierten Sicherheitsprotokollen geschützt, versprechen die Forscher: "Selbst wenn diese Kommunikation gehakt wird, können Unbefugte den digitalen Schlüssel nicht knacken. Denn für das Öffnen der Tür werden gleichzeitig Informationen benötigt, die im zugesandten verschlüsselten Token und in der App auf dem Smartphone des Nutzers liegen". Mögliche Anwendungsgebiete: Haustüren und Paket- beziehungsweise Schließfächer, Schlüsselverwaltung beim Carsharing oder in Hotels.
Foto: © Fraunhofer SIT