Silberstreif für Online-Händler?

10.01.2001 – Während E-Commerce weltweit gegenwärtig eher durch Gewinnwarnungen und zahlreiche Firmenpleiten von sich reden macht, üben sich drei führende Vertreter ihrer Zunft jetzt in vorsichtigem Optimismus.

Während E-Commerce weltweit gegenwärtig eher durch Gewinnwarnungen und zahlreiche Firmenpleiten von sich reden macht, üben sich drei führende Vertreter ihrer Zunft jetzt in vorsichtigem Optimismus.

Grund hierfür ist eine erste Bilanzierung des Abschlussquartals 2000, das für offensichtlich zu einer Ausweitung der Umsätze bei gleichzeitiger Reduzierung der Kosten für das operative Geschäft führte. Und zumindest für Amazon.com, den weltweiten Primus unter den eTailern, rücken schwarze Zahlen nunmehr endlich in Sichtweite.

So erwartet das Unternehmen für das vierte Quartal 2000 einen Gesamtumsatz von 960 Millionen US$, was gegenüber den 676 Millionen US$ des Vorjahrs einer Steigerung von mehr als 40 Prozent entspricht. Beim erwarteten Gewinn aus diesem Quartal in Höhe von 210 Millionen US$ würde man die Bilanz zum Vorjahr sogar um 140 Prozent übertreffen. Der operative Verlust sank dagegen auf einen Anteil von etwa 7 Prozent des Umsatzes, während man an dieser Stelle 1999 noch rund 26 Prozent veranschlagte. Der durchschnittliche Amazon-Einkaufsbon liegt inzwischen bei 58 US$ und beschränkt sich keineswegs auf das Kerngeschäft mit Büchern. So freut man sich beispielsweise über beträchtliche Zuwächse bei der Unterhaltungselektronik, den Medien sowie der Haushaltssparte. Mit flüssigem Kapital in Höhe von 1,1 Milliarden US$ gehe man laut Finanzchef Warren Jensen zudem durchaus gestärkt in das nächste Jahr.

Etwas bescheidener nimmt sich die vorläufige Bilanz von Online-Lebensmittelhändler Webvan aus. Mit 23 Cent Verlust pro Aktie bei Einkünften von 84 Millionen US$ liegt die Gewinnzone für den amerikanischen Grocer zwar noch in weiter Ferne, kalkuliert hatte man indes mit einem Verlust von 26 Cent pro Aktie. Nach Ansicht des Vorsitzenden und CEOs George T. Shaheen wirke sich die Übernahme des einstigen Rivalen Homegrocer in Bezug auf die Nutzung von Synergien inzwischen spürbar positiv auf die Investitionen für Marketing sowie das operative Geschäft aus. Auch die Höhe des durchschnittlichen Einkaufsbon, beim Handel mit Lebensmittel der wichtigste Indikator, sei gegenüber dem 3. Quartal noch einmal um 10 Prozent gestiegen und liegt jetzt bei 112 US$.

Bei Drugstore.com zeigt man sich mit den Quartals-Zahlen ebenfalls durchaus zufrieden: So ist das Verkaufsvolumen im 4. Quartal um 90 Prozent gestiegen und liegt jetzt bei 35 Millionen US$. Durch diese Umsatzsteigerung bei gleichzeitiger Kostenreduzierung hat das Unternehmen nach eigener Aussage die Marge gegenüber 16,3 Prozent Minus aus 1999 in 13 Prozent Plus wandeln können. Allein im Schlussquartal zählte das Unternehmen 257.000 neue Kunden.

 


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