03.02.2004 – Prognosen, die beim Offshore-Outsourcing Einsparungen von mehr als der Hälfte aller Kosten versprechen, sind mit Vorsicht zu genießen. So jedenfalls das Ergebnis einer aktuellen Befragung.
Prognosen, die beim Offshore-Outsourcing Einsparungen von mehr als der Hälfte aller Kosten versprechen, sind mit Vorsicht zu genießen. So jedenfalls das Ergebnis einer aktuellen Befragung.
"Wer behauptet, dass man mit Offshore-Outsourcing 50 Prozent sparen könne, der lügt", warnt Philippe de Geyter, von der Deutschen Leasing AG gegenüber dem IT Wirtschaftsmagazin "". Das Magazin befragte im Januar 231 IT-Verantwortliche nach ihren Einschätzungen und Erfahrungen zum Thema Outsourcing. Demnach dürfen Unternehmen wenig optimistisch in punkto Einspareffekte sein: Zwar sei etwa ein indischer Entwickler um mehr als 40 Prozent günstiger als ein deutscher, bestätigt der Marktforscher Andreas Burau von der Metagroup, aber in der Praxis ließen sich für Unternehmen nur 15 bis 25 Prozent Einsparungen während des ersten Jahres realisieren. Ursache dafür sind unter anderem erhöhte Reise- und Kommunikationskosten. "Ab dem dritten Jahr können die Einsparungen aber durchaus bis zu 40 Prozent betragen", macht Burau Hoffnung. Voraussetzung: Die Unternehmen haben ihre Prozesse auf die Offshore-Modelle angepasst.
Trotz des Offshore-Risikos, das nach wie vor durch Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Offshore-Nutzern und Dienstleistern besteht, liegt Outsourcing zunehmend im Trend. Jeder sechste Verantwortliche plant der Studie zufolge, IT-Aufgaben in Billiglohnländer zu verschieben. 52 Prozent der Befragten gaben an, dass Outsourcing Teil ihrer IT-Strategie ist. Bei weiteren 15 Prozent wurde sogar explizit Offshore-Outsourcing festgeschrieben. Bemerkenswert: Selbst acht Prozent der Nichtnutzer gaben an, dass Offshore-Outsourcing strategisch vorgesehen ist.
Der Zukunftsmarkt für Offshore-Outsourcing dürfte in Indien liegen, sind sich die Befragten einig. Doch liegt in punkto Zufriedenheit mit Dienstleistern Osteuropa noch vor Asien, ermittelte die Studie. Der Grund für das Lob der Umfrage-Teilnehmer: Russische Anbieter arbeiten selbstständiger. "In Russland trifft man eher auf Entwickler, die komplexe Aufgaben selbstständig übernehmen, während die indischen Entwickler sich häufig auf die Lösung klar definierter Teilaufgaben beschränken", urteilt Rainer Sieber, Geschäftsführer der TCN Systemhaus GmbH. Für Indien, wohin laut Metagroup rund 80 Prozent der Offshore-Aufträge gehen, spricht dagegen das hohe Niveau der dortigen Anbieter. Fast alle bewegen sich auf Capability Maturity Model (CMM)-Level 5, dem höchsten geprüften Qualitätsniveau.
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