24.02.2009 – Das zweite Konjunkturpaket der Bundesregierung soll auch Mittel zum Ausbau des breitbandigen Internets frei machen. Eine gute Gelegenheit gleich auf IPv6 umzusteigen, meinen Experten.
Das zweite Konjunkturpaket der Bundesregierung soll auch Mittel zum Ausbau des breitbandigen Internets frei machen. Eine gute Gelegenheit gleich auf IPv6 umzusteigen, meinen Experten.
Internet-Protokolle regeln die Adressierung von Daten. Bislang wird in Deutschland noch hauptsächlich über die vierte Version des IP-Protokolls im Internet kommuniziert, die einen theoretischen Adressraum von ca. vier Milliarden IP-Adressen zur Verfügung stellt. Zwar sind viele davon nicht nutzbar, da sie entweder zu Subnetzen gehören, oder andere Aufgaben erfüllen; aber hätte man den Urvätern des Internets bei der Einführung von IPv4 gesagt, dass dies irgendwann nicht mehr ausreichend sein könnte, hätten sie wahrscheinlich herzlich gelacht. Doch tatsächlich wird es eng: Der vermutet, dass mit dem bisherigen Internet-Protokoll ab 2011 keine Adressen mehr vergeben werden könnten, obwohl das Problem schon durch Network Adress Translation abgemildert wird.
Mit Schließen der letzten Lücken in der bundesweiten Breitbandvernetzung, so Christoph Meinel, könnte auch gleich der Umstieg auf die neuen Datenverkehrsregeln vollzogen werden. Meinel ist der Vorsitzende des IPv6-Rates und der Chef des Hasso-Plattner-Instituts in Potsdam. IPv6 mache Internetzugänge in Deutschland zukunftssicher, sei technisch seit Langem schon ausgereift und werde von den meisten Computern und Betriebssystemen unterstützt. Trotzdem nähmen die Provider den Wechsel nur sehr zögerlich vor, kritisierte Meinel.
Der Blick geht dabei nach Asien, wo der neue Standard längst Einzug hält; Japan zum Beispiel fördert ihn über Steuervorteile. Der IPv6-Rat fordert auch hierzulande solche staatlichen Fördermaßnahmen, sonst könne Deutschland ins Hintertreffen geraten. Auch um das zu vermeiden startete man einen Ideenwettbewerb für Anwendungen mit der sechsten Version des Internet-Protokolls, für den noch bis 10. April diesen Jahres Vorschläge eingereicht werden können. Auf dem zweiten deutschen IPv6-Gipfel in Potsdam, wo auch ein Aktionsplan für die Umstellung vorgestellt werden soll, werden dann die Gewinner prämiert.
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