Deutschland braucht Breitband

10.03.2005 – Ohne aggressive Vermarktung und Mehrwert lassen sich die deutschen Konsumenten nicht überzeugen: Deutschland droht bei Breitbandzugängen international den Anschluss zu verpassen.

Ohne aggressive Vermarktung und Mehrwert lassen sich die deutschen Konsumenten nicht überzeugen: Deutschland droht bei Breitbandzugängen international den Anschluss zu verpassen.

In Deutschland verfügen gerade einmal 16 Prozent der Haushalte über einen Breitbandanschluss, in den Niederlanden sind es bereits 41 Prozent, in der Schweiz 37 Prozent und in Belgien 35 Prozent. Selbst Frankreich und England haben einen Entwicklungsvorsprung von rund zwei Jahren. Das sind Ergebnisse einer Studie von . Gründe für den Rückstand: Während in Südkorea (76 Prozent Haushaltsdurchdringung), Japan (38 Prozent) oder der Schweiz (37 Prozent) über die letzten Jahre hinweg ein aggressiver Preis- und Technologiewettbewerb stattfand, war dies in Deutschland nicht der Fall. Hier hat sich der Wettbewerb erst seit dem zweiten Halbjahr 2003 deutlich intensiviert, seitdem die Festnetzsparte der Telekom die DSL-Leitung als Vorprodukt anderen Anbietern zur Verfügung stellt. Es mangelte außerdem an attraktiven Angeboten und Dienstleistungen.

Dennoch sind gerade jetzt die Chancen zur Aufholjagd in Deutschland sehr gut. Wettbewerber auf überregionaler Ebene und regionale Kabelnetzbetreiber sind in der Konkurrenz angetreten. Die Telecom-Italia-Tochter HanseNet konnte den Anteil der Haushalte mit Breitbandanschluss auf 35 Prozent steigern. Die nächste Wachstumswelle im Breitbandmarkt entsteht, so die Studie, durch intensiveren Wettbewerb und vor allem durch eine grundsätzliche Neupositionierung des Produkts "Breitband". Mit Breitbandbündeln aus Internet und Telefonie ist eine signifikante Marktausweitung möglich. Ein durch solche Dienste und Inhalte angereichertes Breitbandportfolio erfordert auch ein Umdenken der Anbieter, die künftig in Nutzergruppen denken sollen. Sollen Bündelangebote mehr sein als ein versteckter Preisnachlass, müssen Dienste und Inhalte angeboten werden, die aus Konsumentensicht attraktiv sind. Allein ein Netzbetreiber könne das nicht leisten. Ein Erfolgsbeispiel, bei dem das Endgerät, die Inhalte und der technische Zugang zu einer für den Kunden geschlossenen Anwendung verbunden werden, ist Apples iTunes/iPod.

 


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