26.04.2002 – Ältere Menschen zählen zu den demografisch am schnellsten wachsenden Nutzergruppen im Web. Dennoch lässt die Benutzerfreundlichkeit vieler Sites gerade für sie noch viel zu wünschen übrig.
Ältere Menschen zählen zu den demografisch am schnellsten wachsenden Nutzergruppen im Web. Dennoch lässt die Benutzerfreundlichkeit vieler Sites gerade für sie noch viel zu wünschen übrig.
Die Experten für Website-Usability von der jedenfalls haben in einem Vergleichstest herausgefunden, dass die "Golden Surfer" zwar mit Begeisterung bei der Sache sind, sich im Vergleich mit anderen Generationen doch insbesondere beim Navigieren deutlich schwerer tun.
Getestet wurde das Surf-Verhalten von Personen im Alter von 65 Jahren an aufwärts im Vergleich zu einer aus jüngeren Personen zusammengesetzten "Kontrollgruppe". Die Testteilnehmer aus beiden Gruppen wurden dabei mit den gleichen Aufgabenstellungen betraut. Der Vergleich ergab, dass sich ältere Menschen im Internet etwa doppelt so schwer zurecht finden, wie jüngere. Obwohl das Surfen für Senioren mit einem erheblich höheren Zeitaufwand verbunden ist, bleiben sie jedoch mit Spaß online.
"Angesichts der Tatsache, dass die meisten Websites von jungen Leuten gemacht werden, die es wahrscheinlich als selbstverständlich ansehen, dass alle Web-Nutzer sehr gut sehen und ihre Bewegungen perfekt koordinieren können, haben wir uns nicht gewundert, dass die Senioren mit den Aufgaben größere Schwierigkeiten hatten als die jüngeren Testteilnehmer", sagte Jakob Nielsen, Studien-Co-Autor und Gründer von NNG. "Wir waren aber überrascht, wie gutmütig die Senioren damit umgingen. Sie sahen auch bei generell negativen Erfahrungen eher die positiven Aspekte und hatten Spaß daran, die Aufgaben zu meistern."
In einem Teil der Studie mussten die Senioren und die Teilnehmer der Kontrollgruppe vier gleiche Aufgaben ausführen: Recherchieren von Fakten, Einkäufe, Abrufen von Informationen und Vergleichen und Gegenüberstellen von Informationen zu einem bestimmten Thema. Der Test erstreckte sich auf zehn US-Websites und vier japanische Websites. Jeder zweite Senior löste die Aufgaben erfolgreich: Sie lösten die gestellte Aufgabe in 52,9 % der Fälle, die Kontrollgruppe in 78,2 % der Fälle. Senioren benötigten einen größeren Zeitaufwand pro Aufgabe: Sie benötigten durchschnittlich zwölf Minuten und 33 Sekunden zur Erledigung einer Aufgabe, die Kontrollgruppe sieben Minuten und 14 Sekunden. Die Fehlerquote bei Bedienvorgängen pro Aufgabe war bei den Senioren höher: Sie lag bei den Senioren bei 3,7 % und bei der Kontrollgruppe bei 0,6 %.
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