Kosteneinsparung im eCommerce: So geht’s

14.05.2009 – Momentan muss die Branche einen regelrechten Balance-Akt an den Tag legen. Doch Kostenkürzung konterkariert nicht zwangsläufig Kundentreue.

Momentan muss die Branche einen regelrechten Balance-Akt an den Tag legen. Doch Kostenkürzung konterkariert nicht zwangsläufig Kundentreue.

Viele IT-Firmen kürzen momentan ihre Ausgaben, um einigermaßen sicher durch die wirtschaftlich desaströse Lage zu steuern. Die US-amerikanischen Marktforscher von haben fünf Tipps veröffentlicht, die sich die eCommerce-Branche dabei zu Herzen nehmen könnte. Tipp Nummer eins bezieht sich auf Lizenzkosten für Software. Statt sich, wie noch immer in weiten Teilen des Geschäftslebens üblich, eigens für das Unternehmen entwickelte Software einzukaufen, sollten Entscheider auch ruhigen Gewissens auf Standard-Software und Open-Source-Produkte zurückgreifen. Experten schätzen, dass dort durch entfallene Ausgaben für Lizenzen und Wartungsarbeiten, Kosteneinsparungspotenziale von bis zu 35 Prozent bei großen und 25 Prozent bei kleinen Firmen ruhen.

Gene Alvarez, vom Marktforschungsunternehmen Gartner erläutert, dass außer den Marktführern, wie Amazon und eBay, kaum ein Betrieb eigenes entwickelte Software benötige, da diese dann oft überdimensioniert sei und Funktionen unterstütze, die gar nicht benutzt würden. Ein weiterer Tipp zur Kostensenkung im eCommerce bezieht sich auf die Applikationen, die bereits vorhanden sind. Gartner spricht hier von mehr ROI (Return on Investment), was im Grunde nichts anderes bedeutet, als das Maximum an Nutzen aus bereits vorhandener Software zu ziehen. Die Rendite aus dem schon verfügbaren „Kapital“, also der Software, zu maximieren könnte nach Meinung der Analysten bis zu 15 Prozent der Kosten in Vertrieb und Marketing einsparen. Auch zum Thema Verkaufsstrategie weiß man bei Gartner Rat; Firmen die sogenannte RIA (Rich Internet Applications) anwenden, um Kunden im Netz anzulocken, sollten statt sich in teuren Prozessen eigene Netzwerke aufzubauen, besser auf die Ausnutzung von etablierten Netzwerken konzentrieren. Schwerpunkt sollten zudem die conversion rates sein, also die Umwandlung eines Interessenten in einen tatsächlichen Kunden. Dabei könnten, so die Marktforscher, zwischen fünf und zehn Prozent der Ausgaben entfallen.

Tipp vier: Knallhart verhandeln. IT-Firmen, die sich momentan Software zulegen oder Lizenzen für ihre Nutzung verlängern möchten, sollen hartnäckig mit den Anbietern feilschen. Bei Gartner geht man davon aus, dass Entwickler wegen der Krisenzeit versuchen werden Kunden möglichst zu halten und lange zu binden, was ein gutes Umfeld für Nachlässe und andere Vergünstigungen bietet. Dadurch könnten Firmen zwischen 20 und 50 Prozent an Lizenzkosten einsparen. Zu guter Letzt geben die Experten noch mit auf den Weg, dass organisatorische Abläufe häufig durch die Vermeidung von Leerlauf-Phasen der Mitarbeiter optimiert werden können. Bei effizientem Einsatz des „Humankapitals“, wie der Ökonom so schön sagt, könnten nochmals bis zu 15 Prozent an Aufwendungen – auch monetärer Art – wegfallen.

 


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