19.05.2009 – Viele neue Möglichkeiten der Kommunikation graben dem guten alten Festnetz zunehmend das Wasser ab. Wohin geht die immobile Telefonie?
Viele neue Möglichkeiten der Kommunikation graben dem guten alten Festnetz zunehmend das Wasser ab. Wohin geht die immobile Telefonie?
Der Hightech-Verband hat in einer Studie, die auf Daten der Bundesnetzagentur fußt, herausgestrichen, dass die Nutzung der Festnetzanschlüsse im Vorjahr in Deutschland um 2,5 Prozent, gegenüber 2007, gesunken ist. Im Schnitt telefonierte somit immer noch jeder Deutsche 33 Stunden lang über das Festnetz. Die dort gesprochene Anzahl an Minuten fiel insgesamt von 168 Milliarden auf 164 Milliarden. Der Rückgang wird wohl kein vorübergehendes Phänomen sein, denn für das laufende Jahr erwartet der BITKOM nochmals eine Absenkung um drei bis vier Prozent.
Wie immer äußerte sich BITKOM-Chef Scheer zu den Daten und statuierte in Worten, was die Zahlen schon seit Jahren nahe legen: Das Festnetz wird vor allem durch Handys bedroht. Noch vor einigen Jahren hatte man es kaum für möglich gehalten, dass mobile IKT das herkömmliche Telefonnetz irgendwann tatsächlich überflüssig machen könnten doch genau das scheint sich allmählich abzuzeichnen. Scheer macht aber auch andere Ausweichmöglichkeiten verantwortlich, allen voran das immer mehr ins Blickfeld rückende Voipen. Die Trends zum Handy und zum Telefonieren auf Basis des Internet-Protokolls hätten seit 2004 zu einer kontinuierlichen Abnahme der klassischen Festnetz-Telefonie geführt, verkündete Scheer bezugnehmend auf die Studie. In Deutschland sei diese Entwicklung aber durch günstige Festnetz-Tarife noch nicht so weit fortgeschritten wie in anderen Ländern, schränkte er ein.
Ebenfalls zum Niedergang des althergebrachten Telefonierens beitragen dürfte der kontinuierliche Abbau der schmalbandigen Internetzugänge per Modem oder ISDN-Adapter. In 2002 verzeichnete man 40 Millionen solcher Internetzugänge, letztes Jahr waren es nur noch 35,4 Millionen. Diese laufen bekanntlich über das klassische Telefonnetz und sorgen momentan ebenfalls für den Rückgang von dessen Nutzung in 2008 um fünf Prozent. Gleichzeitig telefonierten im vergangenen Jahr schon 3,7 Millionen Anwender über das Internet miteinander. Der BITKOM stellte außerdem fest, dass mittlerweile 39,1 Millionen angemeldete Festnetzanschlüsse einer Übermacht von 107 Millionen Mobilfunkanschlüssen gegenüber stehen. Indes: Nur neun Prozent der deutschen Haushalte kommunizieren ausschließlich per Handy.
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