12.06.2009 – Noch vor einem Jahr hätten es die Experten selbst kaum für möglich gehalten, doch in den USA stagniert das digitale Advertising. Die Flaute macht sich bemerkbar.
Noch vor einem Jahr hätten es die Experten selbst kaum für möglich gehalten, doch in den USA stagniert das digitale Advertising. Die Flaute macht sich bemerkbar.
Das Geschoss Wirtschaftskrise durchbohrt nun offenbar auch Branchen, die man für dick gepanzert hielt. Laut einer Erhebung vom (IAB) und PricewaterhouseCoopers (PwC) ist in den USA erstmals seit 2002 ein Negativwachstum für Umsätze in der Internet-Werbung verzeichnet worden. Waren diese in früheren Jahren stets um zweistellige Prozentzahlen gestiegen und von 2007 auf 2008 immerhin noch um 2 Prozent, so geben Experten für den Zeitraum vom 1.Quartal 2008 bis zum 1. Quartal 2009 einen Rückgang um 5 Prozent an ein Schock für Branchenvertreter in aller Welt. Insgesamt wurden noch 5,48 Milliarden US-Dollar (rund 3,87 Milliarden Euro) verdient; im Vergleich zum 4. Quartal 2008 ist das sogar ein Rückgang um 10 Prozentpunkte.
Bisher war das digitale Werben als solches von der Krise relativ unberührt geblieben, weil es vielerseits als experimentell betrachtet wurde. Dass es nun deutliche Beulen abbekommt, ist für Experten ein Anzeichen dafür, dass es mittlerweile ein essentieller Bestandteil der Gesamtheit an Werbemaßnahmen von Marketern ist. Ähnlich äußert sich eMarkter-Analyst David Hallerman: In gewisser Hinsicht stärke der Einbruch der Zahlen, den Eindruck, dass Online-Werbung ein Teil des Alltags geworden sei. Wenn andere Medienarten große Einbußen in ihrer Anzeigendichte hinnehmen müssten, könne sich auch das Internet den ökonomischen Effekten nicht mehr entziehen.
Und tatsächlich sind die Einbrüche für Werbe-Anzeigen in Zeitungen und Fernsehen weitaus dramatischer als die des Webs. Hallerman warnt indes vor Panikmache die Zahlen seien keineswegs eine Garantie dafür, dass die Werbelandschaft im Internet auch weiterhin einbrechen werde; dies werde aber für die nächsten paar Monate unklar bleiben. Geht die Entwicklung allerdings so weiter, so könnten Hallermans Bemühungen um Contenance nutzlos bleiben. Basierend auf den Daten vom ersten Quartal, gehen pessimistische Schätzungen für 2009 von einem Jahresumsatz von 22 Milliarden US-Dollar (ca. 15,57 Milliarden Euro) aus weniger als die düstersten Prognose vor einem Jahr nahe gelegt hatten. IAB-Präsident Randall Rothenberg macht dagegen Hoffnung; man sei zuversichtlich, dass es zügig wieder zu positivem Wachstum kommen werde, sobald sich die US-Wirtschaft erhole. Vielleicht sollte man sich einfach von diesem unumstößlichen Optimismus anstecken lassen.
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