21.06.2002 – Aufgrund des einseitigen Risikos bei Kreditkarten-Zahlungen per Internet sah sich der Marktführer EURO Kartensysteme gezwungen, die Serviceverträge mit seinen vorwiegend mittelständischen Händlern zu kündigen.
Aufgrund des einseitigen Risikos bei Kreditkarten-Zahlungen per Internet sah sich der Marktführer EURO Kartensysteme gezwungen, die Serviceverträge mit seinen vorwiegend mittelständischen Händlern zu kündigen.
Dieser Schritt seitens wurde notwendig, nachdem der BGH in seinem Urteil vom 16. April entschieden hatte, das Ausfallrisiko für Zahlungen per Internet oder Telefon vom Händler auf die Kreditkartenunternehmen zu verlagern. Bislang konnten Kreditkarten-Inhaber, die bestritten, bestimmte Umsätze weder telefonisch, schriftlich oder per Internet getätigt zu haben, eine Rückbuchung veranlassen. Diese Umsätze wurden bisher vom Händler übernommen. Dieser musste sich daraufhin mit dem Karteninhaber über die Rechtmäßigkeit seiner Forderung auseinandersetzen. Dem Urteil zufolge müssen nun die Kreditkartenunternehmen eine Zahlungsgarantie für alle Kartenumsätze, die ein Unternehmen aus schriftlichen oder telefonischen Bestellungen oder über Internet einreicht, abgeben. Dieses Urteil betrifft alle Kreditkarten – Visa, Eurocard, American Express und Diners.
Die zunehmende Zahl der Käufe über Internet oder Telefon hat im letzten Jahr zu einer Erhöhung des Missbrauchs um 13 Prozent geführt. "Zwar sind es nur 0,1 Prozent vom Gesamtumsatz, in denen die Kunden die Zahlung verweigern, doch bei einem Gesamtumsatz von 10 Milliarden Euro sind das immerhin 10 Millionen Euro. Dieses wirtschaftliche Risiko können wir nicht tragen", sagt Jan A. M. Hendrikx, Vorsitzender der Geschäftsführung von EURO Kartensysteme. "Die Leidtragenden wären die 19 Millionen ehrlichen Karteninhaber. Das können wir nicht zulassen".
"Wir bedauern dieses mittelstandsfeindliche Urteil sehr. EURO Kartensysteme würde selbstverständlich weiterhin gerne Geschäfte mit Händlern machen, die ohne physische Vorlage der Kreditkarte Kaufaufträge telefonisch, schriftlich oder über das Internet von Karteninhabern akzeptieren. Allerdings bedarf es hierzu einer gerechteren Verteilung der Risiken zwischen uns und den Händlern. Wenn uns die Händler entsprechende Vorschläge unterbreiten, sind wir jederzeit daran interessiert, erneut in Verhandlungen zu treten", so Hendrikx.
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