Outsourcing ist auch keine Lösung

22.06.2004 – Aktuell stehen die Strategien um das Auslagern von IT-Anwendungen auf dem Prüfstand, insbesondere wenn es um das Stichwort "Offshore" geht. Aber schon das "normale" Outsourcing führt häufig nicht zum Erfolg.

Aktuell stehen die Strategien um das Auslagern von IT-Anwendungen auf dem Prüfstand, insbesondere wenn es um das Stichwort "Offshore" geht. Aber schon das "normale" Outsourcing führt häufig nicht zum Erfolg.

Immerhin 80 Prozent aller Unternehmen, die die Entwicklung und Wartung von Anwendungen auslagern, haben damit Probleme. Zu den Schwierigkeiten gehören das Überschreiten von Zeitplänen und Budgets sowie Nichteinhaltung von Spezifikationen und Anforderungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der im Auftrag von Compuware. Dazu wurden 150 IT-Führungskräfte aus ganz Europa zum Thema „Outsourcing der Entwicklung und Wartung von Software-Anwendungen“ (Application Development and Maintenance – ADM) befragt.

Mehr als die Hälfte der Unternehmen (53 Prozent) gab an, dass Kostensenkungen das Hauptziel von Outsourcing sind. Weitere Gründe für die Auslagerung sind fehlende Kompetenzen und Ressourcen innerhalb des Unternehmens. Überraschenderweise wissen aber 28 Prozent der Unternehmen, denen es um die Kosten geht, nicht, wie viel sie einsparen werden. Weitere 43 Prozent erwarten Kosteneinsparungen von 20 Prozent oder weniger. Nur 15 Prozent der Unternehmen erwarten dagegen Einsparungen von mehr als 30 Prozent.

Beunruhigend finden die Marktforscher die Tatsache, dass rund 40 Prozent der Befragten angaben, dass die kurzfristigen finanziellen Vorteile im Zusammenhang mit dem ADM-Outsourcing eine höhere Priorität haben als langfristige Kostensenkungen. Die Unternehmen müssten sich darüber im Klaren sein, dass bei Outsourcing eine Reihe zusätzlicher Kosten entstehen, die langfristig sogar die kurzfristigen Einsparungen übersteigen können, warnt John Leigh von der META Group. Zu diesen langfristigen Kosten gehörten Vertragsmanagement, Beziehungsmanagement, Koordination, Integration, Rechtsschutzkosten, Training und die Kosten, die durch den Verlust der Kontrolle über die Entwicklung und Wartung von Anwendungen entstehen. Jeder dieser Punkte könne zwischen fünf und zehn Prozent der Gesamtkosten eines Outsourcing-Vertrages ausmachen. Die meisten Unternehmen seien sich dieser Kosten nicht bewusst oder unterschätzten sie. 47 Prozent der Unternehmen beispielsweise zögen die Rechtsschutzkosten nicht in Betracht, die mit dem Outsourcing von ADM-Projekten verbunden seien.

 


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