25.06.2009 – Der Markt für Mobilfunkdienste ist offenbar gesättigt. Die Gewinne bewegen sich auf niedrigem Niveau noch ist das Ende der Entwicklung nicht erreicht.
Der Markt für Mobilfunkdienste ist offenbar gesättigt. Die Gewinne bewegen sich auf niedrigem Niveau noch ist das Ende der Entwicklung nicht erreicht.
Denn die Gewinne könnten laut einer Studie von bis 2011 auf Null absinken. Durch den Preisverfall, so prognostizieren die Experten, würden die Kosten für die Erstellung der Leistungen genau dem Erlös entsprechen ein Überschuss wäre somit nicht mehr erzielbar. Die Einnahmen für eine Mobilfunkminute werden zu diesem Zeitpunkt voraussichtlich bei etwa 8,8 Cent liegen, was genau den technischen Erstellungskosten entspricht. Dr. Hastenteufel, der Partner von A.T. Kearney ist verlautbarte, dass in vielen Fällen die klassischen Methoden der Prozessverbesserung ausgereizt wären und weitere Kostenoptimierung somit kaum möglich sei. In den letzten fünf Jahren hätten die Mobilfunkanbieter die Kosten pro Kunde im Bereich der Zugangsnetze schon um ein Drittel gesenkt.
Die Zugangsnetze (Radio Access Networks, kurz RAN) waren bislang einer der Faktoren mit den höchsten Einsparpotenzialen gewesen, da sie als Verbindung zwischen dem Handy und dem Kernnetz des Anbieters gelten; rund ein Drittel der Betriebskosten fällt dort an. Doch Hastenteufel nennt das Kind beim Namen. Er erklärte, dass neue strukturelle Ansätze zur Effizienzsteigerung nötig seien, wenn die Anbieter nicht vom Markt verschwinden wollten. Offenbar richtet sich sein Blick dabei auf andere europäische Länder, wie Großbritannien und Schweden, denn dort wird schon heute das sogenannte Network Sharing betrieben. Dabei legen Mobilfunkanbieter ihre Sende- und Empfangsanlagen und- Strukturen zusammen und teilen Kapazitäten untereinander. Wie stark die Synergieeffekte letztendlich sind, hängt natürlich von den Anbietern und der Natur der Kooperation ab, doch erste Umfragen bei den Teilnehmern ergaben, dass bis zu 59 Prozent der Gesamtkosten eingespart werden können. Bei Mietkosten für physische Sendeplätze erweitert sich das Einsparpotenzial sogar bis auf 69 Prozent. Des Weiteren kann das Einrichten neuer Anlagen bis zu 31 Prozent günstiger werden und die laufenden Betriebskosten um bis zu 40 Prozent gedrosselt werden.
Zahlen, die einige Anbieter vielleicht in Vernetzungslaune bringen könnten, doch Hastenteufel warnt vor blinder Euphorie. Der Schritt zum Network Sharing sei nur angebracht, wenn das eigene Netzwerk nicht mehr dazu tauge, sich entscheidend vom Wettbewerber anzuheben. Branchenbeobachter stellen schon seit geraumer Zeit fest, dass Unterschiede in Netzqualität kaum noch auszumachen sind. Sendequalität und Netzabdeckung sind mittlerweile so homogen, dass es Marktteilnehmern schwerfällt ein originelles Heraustellungsmerkmal zu entwickeln. Hastenteufel rät bei der Wahl des oder der Partner für Network Sharing ein mehrstufiges Auswahlverfahren anzuwenden, da je nach der eigenen Ausgangslage unterschiedliche Ziele zum Tragen kämen. So läge der Reiz für kleinere Anbieter und Nachzügler vor allem in der sofortigen technischen Aufholung der Mängel, während etablierte Firmen eher die Kosteneffizienz und Investition in die vierte Mobilfunkgeneration im Auge hätten. Oberstes Gebot sei jedoch, sich zügig zu entscheiden ob und wie man Partnerschaften eingehen wolle, ansonsten laufe man Gefahr die Chance für einen Schulterschluss zu verpassen und am Ende den Wettbewerb gegen sich verbündet zu sehen.
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