Viren im Sommerloch: Malware geht zurück

07.07.2009 – Das Aufkommen neuer Schädlinge ist in den letzten Wochen gesunken. Dennoch besteht kein Grund zur Nachlässigkeit.

Das Aufkommen neuer Schädlinge ist in den letzten Wochen gesunken. Dennoch besteht kein Grund zur Nachlässigkeit.

Die Bochumer Sicherheitsexperten von haben in ihrem Bericht für den Monat Juni verlautbart, dass die Anzahl an Neuerscheinungen im Bereich der Malware deutlich gesunken ist. Maß man im Mai derer noch 120.000, so stoppte der Zähler für den vergangenen Monat schon bei 83.000 – diese 30 Prozent Rückgang sind ebenso bemerkenswert wie erfreulich für die Netz-Community. Allerdings dürfte laut G Data die Vermutung, die Internet-Kriminellen seien in die Sommerferien gefahren, eine bizarre Fehleinschätzung sein.

Wahrscheinlich gibt es zwar eine leichte Korrelation zwischen Sommerzeit und Malware-Aufkommen, jedoch in weitaus höherem Ausmaß spielt die schwache Wirtschaftslage den Sicherheitsexperten in die Hände, denn auch die sogenannte eCrime-Ökonomie sieht sich offenbar durch die Krise geschüttelt. G Data-Sicherheitsexperte Ralf Benzmüller mag dennoch nicht von einer Entspannung der Lage in der Web-Security sprechen; die aktuellen Schädlingszahlen seien viel mehr ein vorübergehendes Tief, das man jedes Jahr aufs neue beobachte. Benzmüller erklärt, dass durch gesteigerten Urlaubsreiseverkehr, schlichtweg die Internetaktivität abnehme. Dies sei aber noch lange keine Basis für einen Rückgang um 30 Prozent. Dafür sei in weitaus signifikanterem Ausmaß die Wirtschaftskrise verantwortlich, da auch die Computerschädlings-Industrie nach weitgehend ökonomischen Prinzipien handeln müsse. Beispielsweise sei der der Versand von Spam in den letzten Jahren immer billiger geworden; nun habe auch diese Entwicklung ein vorläufiges Ende erfahren. Benzmüller kündigte daher an, er erwarte auch für den laufenden Monat eine Stagnation bei Malware-Neuerscheinungen. Im Juni waren 28,8 Prozent aller Schädlinge Trojaner, Downloader kamen auf 23,4 Prozent und Backdoor-Programme waren zu knapp 20 Prozent vertreten.

 


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