Die andere Seite der Roaming-Medaille

09.07.2008 – Bisher ging man davon aus, dass geringere Preise bei mobilen Datendiensten auch mehr Nutzung provoziert. Das scheint ein Irrtum zu sein.

Bisher ging man davon aus, dass geringere Preise bei mobilen Datendiensten auch mehr Nutzung provoziert. Das scheint ein Irrtum zu sein.

Die Europäische Kommission ging davon aus, dass die im Rahmen der EU-Roaming-Verordnung im vergangenen Sommer eingeführte Obergrenze für Mobilfunkanrufe zu einer beträchtlich höheren Nutzung führen würde, wodurch sich die potenziellen Umsatzeinbußen der Betreiber ausgleichen sollten. Das Beraterunternehmen hat jedoch herausgefunden, dass das Volumen der Roaming-Anrufe bis zum Juli 2008 gegenüber dem Vorjahr lediglich um elf Prozent gestiegen ist, während die Betreiber bei den Roaming-Einnahmen einen Rückgang von 26 Prozent verzeichneten. Die Kapitalrendite in der europäischen Mobilfunkindustrie beispielsweise lag im Jahr 2006 lediglich bei neun Prozent im Gegensatz zu 20 Prozent in der Softwarebranche, der Pharmaindustrie und verschiedenen anderen Sektoren.

Gleichzeitig warnt die GSMA, der weltweite Wirtschaftsverband der Mobilfunkanbieter, dass die europäischen Mobilfunkbetreiber im Durchschnitt gerade ihre gewichteten Kapitalkosten decken können und einige sogar mit Verlust arbeiten. Die Investitionsaufwendungen der europäischen Mobilfunkunternehmen sind zudem rückläufig. Zwar sieht die Branche, laut A.T. Kearney, weitere beträchtliche Verbesserungen der Netzwerk-Performance und -Kapazität vor, doch die Implementierung neuer Netzwerke könnte durch die relativ geringe Rentabilität der Mobilfunkunternehmen wesentlich verzögert werden. Das wirke sich auch auf das alltägliche Leben und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit in Europa aus, so Tom Phillips von der GSMA. Statt einer einheitlichen preislichen Obergrenze, sollte vielmehr eine differente Preisstruktur gefunden werden, so die Interessenvertreter.

 


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