21.07.2004 – Fernsehen auf dem Handy-Display wird sich in absehbarer Zukunft durchsetzen. Bezahlen wollen die meisten potentiellen Kunden aber lieber nichts.
Fernsehen auf dem Handy-Display wird sich in absehbarer Zukunft durchsetzen. Bezahlen wollen die meisten potentiellen Kunden aber lieber nichts.
Digital Video Broadcast auf mobilen Endgeräten (DVB2Mobile) wird sich durchsetzen – davon sind rund 70 Prozent der Medien-Experten überzeugt, die im Rahmen einer Marktuntersuchung befragt hat. Allerdings sind die meisten Kunden nicht bereit, für das Handy-TV deutlich höhere Gebühren als bisher zu bezahlen. Die Gewinner beim Geschäft mit dem digitalen Taschenfernsehen werden nach Ansicht der Fachleute in erster Linie die TV-Sender sein.
Content-Lieferanten werden auch in Zukunft weniger die Mobilfunkanbieter, sondern weiterhin die bestehenden TV-Sender sein. Nach Ansicht der Experten eignen sich klassische Vollprogramme wie Reportagen oder Spielfilme jedoch kaum für das Handy-TV. Spezielle Fernsehformate könnten daher zukünftig zu einem wichtigen Geschäftsfeld der bestehenden Sender werden. Großes Potential sehen die Fachleute vor allem bei Musik- und Sportinhalten, Nachrichtenformaten sowie bei Erotiksendungen und interaktiven Flirt- oder Gaming-Programmen.
Bei den Herstellern von Handys, PDAs (Personal Digital Assistants) oder Smartphones wird das mobile Fernsehen voraussichtlich nicht zu nennenswerten Umsatzsteigerungen führen: 62 Prozent der Befragten glauben nicht, dass die Nutzer ihre mobilen Endgeräte nur wegen DVB2Mobile früher durch neue, DVB-fähige Telefone austauschen. Da die Kunden nicht bereit sind, für das mobile Fernsehen deutlich tiefer in der Tasche zu greifen, werden auch die Netzbetreiber – außer einer kleinen Grundgebühr – nicht viel mit DVB2Mobile verdienen. "Sie können allenfalls darauf hoffen, dass ihre Kunden bestehende Dienste auf DVB-Geräten mit größeren Displays intensiver nutzen", so Klaus Greiber, Consultant bei Detecon International.
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