Malware-Flut durch Zombie-Rechner

26.08.2008 – Spam-Mails machen mittlerweile den Großteil der über das Internet versendeten Nachrichten aus. Für den Versand machen sich Kriminelle dabei immer häufiger die Computer nichtsahnender User zunutze.

Spam-Mails machen mittlerweile den Großteil der über das Internet versendeten Nachrichten aus. Für den Versand machen sich Kriminelle dabei immer häufiger die Computer nichtsahnender User zunutze.

Laut einem Report von und Commtouch zur derzeitigen Spam-Situation war die überwiegende Mehrheit von 74 Prozent aller zwischen April und Juni 2008 verschickten eMails Spam. Um ein solches Niveau zu erreichen, bedienen sich Cyber-Kriminelle zunehmend sogenannter Zombies. Zombies sind mit Bots – Remote-Zugangsprogrammen – infizierte Computer, die unbemerkt und ferngesteuert kontrolliert werden können. Mehrere Bots schließen sich zu Netzwerken zusammen und führen dann ungewünschte Aktionen wie Spam-Versand, Downloads weiterer Malware oder Denial-of-Service Attacken aus.

Laut Studie haben im zweiten Quartal 2008 rund zehn Millionen solcher Zombie-Rechner Spam und Malware verteilt. Dabei war die Türkei mit elf Prozent das Land mit den meisten Zombie-Rechnern weltweit, gefolgt von Brasilien mit 8,4 Prozent und Russland mit 7,4 Prozent. Die USA, im ersten Quartal noch an der Spitzenposition, fiel auf den neunten Platz zurück. Deutschland belegt im weltweiten Zombie-Ranking Platz sechs. Diese enorme Anzahl von Zombie-Rechnern ist hauptverantwortlich für die Masse an Spam-Nachrichten, die in den Postfächern von Internetnutzern und Unternehmen landen.

Neue Trends beim Spam- und Malware-Versand konnten in den Monaten April bis Juni 2008 nicht beobachtet werden. Vielmehr wurden die bestehenden Methoden weiter verfeinert. Google Adwords stand im vergangenen Quartal allerdings etwas mehr im Zentrum vieler Attacken. Der Google-Service wurde vor allem für die Verbreitung von Phishing-Angriffen gegen Account-Besitzer missbraucht. Ebenso werden Social Engineering Techniken immer noch gerne eingesetzt, um Anwender zur Preisgabe von geheimen Informationen zu bewegen. So wurde beispielsweise das Thema "Steuern" im amerikanischen Raum für den Versuch genutzt, an Bankverbindungen heranzukommen. Besonders im April, also zur Zeit in der in den USA die Steuererklärungen eingereicht werden, wurden dort eMails verschickt, die mit angeblichen Steuerrückzahlungen zur Herausgabe der Daten lockten.

 


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