Datensicherheit in Gefahr

04.11.2009 – Pannen und Missbrauchsfälle bei Daten sind momentan ein heiß diskutiertes Thema. Die Sorglosigkeit wächst offenbar.

Pannen und Missbrauchsfälle bei Daten sind momentan ein heiß diskutiertes Thema. Die Sorglosigkeit wächst offenbar.

Das , der Agentur PR-COM, stellte fest, dass sich die Zwischenfälle beim Umgang mit sensiblen Daten im Internet, im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt haben. Vor allem im September und Oktober wurde ein erheblicher Anstieg diesbezüglicher Meldungen verzeichnet. Insgesamt 30 Mal wurden den Betreibern des Projekts widerrechtliche Eingriffe in Datensätze oder Unfälle bei der Beschränkung des Zugangs gemeldet. Das waren mehr Vorkommnisse, als im Zeitraum von Januar bis August. Dies bedeutet gleichzeitig, dass schon im Oktober 150 Prozent mehr Datenpannen vermerkt waren als im gesamten Jahr 2008. Nahezu jeden Tag würden Meldungen eingehen, hieß es. Dabei seien etliche Unternehmen und Organisationen betroffen, manche von ihnen, wie StudiVZ – Teil des momentan prominentesten Netzwerks, das Opfer von Missbrauch wurde – seien sogar mehrmals in den Listen vertreten.

Auch die Arten der Vorfälle seien vielfältig; so reiche die Bandbreite von ungesicherten Rechnungsdaten, über private Angaben in sozialen Netzwerken, bis hin zu Handel mit Daten über Erwerbslose und Kreditkartenbetrug. Zu allem Überfluss scheinen Firmen das noch druckfrische Bundesdatenschutzgesetz nicht ernst zu nehmen, denn keine der Meldungen stammte von den Betroffenen selbst. Einsicht ist obendrein nicht zu erwarten, Datenlecks werden verschwiegen, vertuscht oder verharmlost. Tatsächlich habe auch die Politik mit dem neuen Gesetz nicht viel mehr als Kosmetik betrieben, klagte Alain Blaes, Geschäftsführer von PR-COM. Datenmissbrauch bleibe ein Kavaliersdelikt, da den Aufsichtsbehörden durch Personalmangel der Hebel fehlte, um Sanktionen durchzusetzen. Auch der Datenschutzexperte Dr. Thilo Weichert mahnt Missstände an. Es sei erschreckend, wie wenig die Wirtschaft von den jüngsten Skandalen gelernt habe. Man hoffe offensichtlich nur darauf, dass die nächste Panne einer anderen Firma unterliefe und nicht der eigenen – eine Feuergottpolitik mit Hoffnung auf den heiligen Florian, wie Weichert es ausdrückt. Jedoch hebt er den Zeigefinger: Jedes Unternehmen werde zwangsläufig von den Unterlassungssünden eines professionellen Datenschutzmanagements eingeholt.

 


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