Schnäppchenjäger ohne Privatsphäre

12.11.2009 – Recht unangenehm ist den meisten der Gedanke, dass man im Netz mittlerweile überall seine Spuren hinterlässt. Viele Online-Shopper lassen sich davon jedoch nicht beunruhigen.

Recht unangenehm ist den meisten der Gedanke, dass man im Netz mittlerweile überall seine Spuren hinterlässt. Viele Online-Shopper lassen sich davon jedoch nicht beunruhigen.

Im Gegenteil: Wenn es um personalisierte Internet-Werbung geht, stört es ein Drittel der Anwender nicht, dass ihre Daten gesammelt werden. Im Bereich des eShoppings, begrüßen es sogar satte 74 Prozent, dass verhaltensrelevante Informationen, die sie mehr oder weniger freiwillig preisgeben, in den Datenbanken von Plattformbetreibern ausgewertet werden. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer Studie von . Kunden, die online nach den besten Preisen forschen, geben offenbar gerne etwas Privatsphäre auf, wenn sie dafür gute Angebote aufstöbern können. Zweifelsohne habe die Wirtschaftskrise viel mehr Menschen ins Web getrieben, um dort durch die Fülle an Informationen die besten und günstigsten Angebote wahrnehmen zu können, sagt Tim Norman von SDL Tridion. Dabei habe sich ein interessanter Trend herauskristallisiert: Nutzer seien, auf der Suche nach Produkten im Netz freizügiger mit ihren persönlichen Daten.

Norman bezeichnet dies als fortschrittlichen Umgang mit den Gegebenheiten des digitalen Gütermarktes. Die Einkäufer verstünden immer mehr, dass das Nachvollziehen ihres Verhaltens nicht für die Anbieter, sondern auch für sie selbst Vorteile habe. Wenn beispielsweise ein Online-Händler verfolgen könne, wie oft ein Kunde beim ihm einkauft und auch welche Art von Produkten dieser Kunde erwirbt, so könne er dieses Verhalten durch Treue-Aktionen belohnen. Dies verbessere die Zufriedenheit auf beiden Seiten. Kunden sähen Personalisierung im Web immer weniger als Bedrohung ihrer Anonymität und Intimsphäre, sondern als Weg hin zu bequemeren, schnelleren und billigeren Einkäufen. Norman bezieht sich dabei offensichtlich auf die alte Regel, die auch Online-Händler immer stärker zu beherzigen scheinen: Kundenbindung ist wesentlich kostengünstiger als Neukundenakquirierung. Die Anbieter müssen beweisen, dass die Kundendaten bei ihnen in guten Händen sind und seriösen Zwecken zugeführt werden, denn Vertrauen ist stets der erste Schritt zu hoher Kundentreue.

 


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