04.12.2009 – Weltweite Wirtschafts- und Finanzkrisen machen Zeitreisen möglich zumindest für die deutsche Werbewirtschaft. Diese ist, rein volumenmäßig, wieder im Jahr 1997 angekommen.
Weltweite Wirtschafts- und Finanzkrisen machen Zeitreisen möglich zumindest für die deutsche Werbewirtschaft. Diese ist, rein volumenmäßig, wieder im Jahr 1997 angekommen.
Fünf Prozent Rückgang in der gesamten deutschen Werbewirtschaft lassen zwölf Jahre Fortschritt schmelzen: Mit derzeit 29,14 Milliarden Euro Volumen ist der deutsche Werbemarkt wieder auf dem Stand von 1997 angekommen, wie der berichtet. Im laufenden Werbejahr 2009 gingen die Netto-Werbeeinnahmen um acht Prozent auf 18,73 Milliarden Euro zurück, für 2010 wird ein abgebremster Rückgang von drei Prozent auf 18,17 Milliarden Euro erwartet.
Laut dem ZAW werden die ersten zehn Jahre des 21. Jahrhunderts als die schwächste Phase überhaupt in die Werbegeschichte der Bundesrepublik eingehen. Sechsmal stand ein Minus vor den jährlichen Investitionen in Werbung. Schuld seien erstens die Finanzkrise in besonders betroffenen Branchen, zweitens der Strukturwandel auf dem Werbemarkt hin zur Online-Werbung und drittens politisch-juristische Beschränkungen von Werbemethoden oder bestimmten Produkten, hier insbesondere Tabakwerbung.
Zurück in die Zukunft geht es wohl vor allem auf einem Wege: Online-Werbung wächst und gedeiht, die eCommerce-Werbung hat zweistellige Wachstumsraten. Auch Lebensmittel- und Möbelindustriewerbung haben ihre Werbeausgaben stark erhöht nur nicht in den klassischen Medien. Eine Branchenumfrage innerhalb des ZAW ergab dazu folgendes Stimmungsbild: 40 Prozent der Branchenvertreter gehen davon aus, dass traditionelle Medien Marktanteil abgeben müssen. 37 Prozent sehen im Web-Auftritt eine Ergänzung bisheriger Werbemaßnahmen, 33 Prozent gehen davon aus, dass der gesamte deutsche Werbemarkt dauerhaft schrumpft. Überraschend: Das Internet als Ersatz für gedruckte Werbeträger prognostizieren lediglich 13 Prozent.
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