Cloud Computing als Erfolgsmodell im Business und Privatbereich. Über ein Viertel (28 Prozent) aller Unternehmen in Deutschland nutzt Cloud Computing Anwendungen. Vorreiter beim Einsatz dieser neuen Technologie sind u.a. Finanzdienstleister. Größere Unternehmen nutzen Cloud Computing überdurchschnittlich häufig. Dabei haben rund zwei Drittel aller Nutzer mit der Cloud positive Erfahrung gemacht. Dies geht aus dem aktuellen „Cloud Monitor 2012“ hervor.
Für den Cloud-Monitor 2012 hat das Marktanalyse- und Beratungsunternehmen Pierre Audoin Consultants (PAC) im Auftrag des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG und in Zusammenarbeit mit dem Hightech-Verband BITKOM den Status quo von Cloud Computing in deutschen Unternehmen erhoben. Über 400 IT-Verantwortliche von Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern wurden befragt. Die repräsentative Unternehmensbefragung ist zum ersten Mal durchgeführt worden und soll bis 2015 jährlich wiederholt.
Demnach setzt die weit überwiegende Zahl der Cloud-Nutzer derzeit auf so genannte Private Clouds. 27 Prozent der Unternehmen nutzen diese Form des Cloud Computings, weitere 21 Prozent haben in diesem Bereich konkrete Investitionspläne für die kommenden zwei Jahre. Private Clouds sind quasi unternehmenseigen und können vom Unternehmen selbst oder von einem externen Dienstleister betrieben werden. Fast zwei Drittel der Nutzer beurteilen ihre Erfahrungen mit der Cloud als positiv.
Nur sechs Prozent der Unternehmen nutzen schon eine Public Cloud. Hier werden ITK-Leistungen von einem externen Dienstleister über das öffentliche Internet bezogen. Daten und Anwendungen der verschiedenen Kunden werden zwar logisch getrennt, aber auf denselben physischen Rechnern gespeichert. Hauptgrund für die geringe Durchsetzung ist die Angst vor Datenverlust. Dabei zeigen die Erfahrungen der Nutzer, dass diese Angst weitgehend unbegründet ist. Vier von fünf Nutzern der Public Cloud haben positive Erfahrungen gesammelt. Zu den wichtigsten positiven Auswirkungen der Public-Cloud-Nutzung zählen eine höhere Flexibilität der IT-Leistungen (80 Prozent der Nutzer), eine höhere Innovationsfähigkeit (70 Prozent) sowie die bessere Performance der IT-Leistungen und der mobile Zugriff auf die IT (60 Prozent).
Verbraucher nutzen Cloud-Dienste schon viel häufiger als Unternehmen. Drei Viertel aller Deutschen sind online. Wiederum fast drei Viertel aller Onliner legen Dateien wie Fotos, Videos oder Dokumente in sozialen Netzwerken wie Facebook, Xing oder StudiVZ ab, bei den unter 30-Jährigen sind es gar 90 Prozent. Das ergab eine repräsentative Verbraucherbefragung unter 1.000 Internetnutzern zur Cloud-Nutzung von Aris im Auftrag des BITKOM. Foto- oder Videoplattformen im Internet nutzt jeder fünfte User als Speicher für Dateien, Postfächer bei Email-Anbietern jeder sechste, spezielle Speicher-Anbieter wie Dropbox schon jeder achte. Die meisten Nutzer legen im Internet ihre Fotos ab. Schon beinahe jeder vierte Onliner pflegt dort sein Adressbuch oder seinen Terminkalender. Hier hat sich der Anteil im Vergleich zum Vorjahr jeweils verdoppelt. Die meisten Verbraucher nutzen Cloud Computing derzeit für Entertainment-Angebote. Doch gerade Business-nahe Anwendungen wie die Online-Pflege von Terminen oder Adressen nehmen nach Angaben des Bitkom stark zu. Laut Umfrage legt nur jeder fünfte Nutzer bewusst keine Daten im Internet ab.