Trotz abgeschwächter Konjunktur blickt die Online- und Versandhandelsbranche auf ein gutes Jahr 2012, das der Bundesverband des Deutschen Versandhandels e.V. (bvh) und die Creditreform Wirtschaftsforschung in einer gemeinsamen Studie nun in Zahlen darlegten. So bewerteten 47,5 Prozent der 120 befragten Betriebe die Geschäftsentwicklung im Jahresverlauf mit den Noten „sehr gut“ oder „gut“. Dies sind 7,5 Prozentpunkte weniger als im letzten Jahr (55,0 Prozent). Am besten wird die Geschäftslage von Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten eingeschätzt. Hier vergeben 53,3 Prozent der Befragten gute oder sehr gute Noten (2011: 55,6 Prozent).
Optimistisch blickt die Branche in die Zukunft. Zwei von fünf B2B-Versendern (40,8 Prozent) erwarten ein Umsatzplus im kommenden halben Jahr. Gleichzeitig rechnen 15,8 Prozent der Befragten mit rückläufigen Umsätzen. Im vorangegangenen Jahr waren es zur gleichen Zeit 39,5 Prozent der B2B-Versender, die steigende Umsatzzahlen erwarteten und 14,0 Prozent, die mit sinkenden Umsätzen rechneten.
Auch die Zahl der Unternehmen, die im Vergleich zum Vorjahr vollere Auftragsbücher gemeldet haben, ist gesunken. Der Anteil der B2B-Versandhändler, die von gestiegenen Auftragseingängen berichten, ist binnen Jahresfrist von auf 48,7 auf 39,2 Prozent zurückgegangen. Entsprechend stieg die Anzahl an Unternehmen, die rückläufige Auftragseingänge hinnehmen mussten (2012: 29,2 Prozent; 2011: 16,8 Prozent). Ein positives Stimmungsbild zeichnet die Erwartungshaltung der Betriebe an die Auftragslage. Derzeit kalkulieren 32,5 Prozent der Versender mit Zuwächsen bei den Bestelleingängen. Ein Plus von 3,2 Prozentpunkten zum Vorjahr (29,3 Prozent). Die Zahl derer, die einen Rückgang des Auftragsvolumens erwarten, sank leicht von 14,7 Prozent im Vorjahr auf aktuell 14,2 Prozent.
Die Arbeitskräftenachfrage ist im vergangenen Jahr leicht gesunken. 37,5 Prozent der B2B-Versender haben ihren Personalbestand aufgestockt, nachdem dies im Vorjahr bei 40,8 Prozent der Fall war. Der Großteil der Befragten (45,0 Prozent) hat seine Mitarbeiterzahl konstant gehalten (2011: 44,2 Prozent). Weniger als zwei von zehn Unternehmen (16,7 Prozent) mussten ihre Personaldecke straffen (2011: 15,0 Prozent). Damit leistet der B2B-Versandhandel einen positiven Beschäftigungsbeitrag, der auch in den kommenden Monaten anhalten wird. Der Saldo aus geplanten Neueinstellungen und Entlassungen sinkt auf Jahressicht leicht von plus 10,8 auf plus 8,4 Punkte.
Ungeachtet der Tatsache, dass das Geschäftsklima im Verlauf des Jahres durch die konjunkturelle Entwicklung leicht eingetrübt wurde, bestätigen die Ergebnisse des Jahres 2012 erneut die Aufwärtstendenz des gesamten Interaktiven Handels, denn auch der B2C-Versandhandel war 2012 sehr erfolgreich und konnte sich zum Jahr 2011 erneut deutlich steigern.
Der B2B-Handel ist weiterhin von online-basierten Vertriebsinstrumenten und dem Einsatz von Katalogen geprägt. 41,2 Prozent der befragten B2B-Versender sehen gute oder sehr gute Entwicklungsperspektiven für den Katalog (2011: 43,1 Prozent). Zudem stieg die Bedeutung sozialer Netzwerke für die B2B-Branche. Mittlerweile sind 72,2 Prozent der befragten Unternehmen bei Facebook vertreten. Es folgen Google+ (46,0 Prozent), Xing (34,5 Prozent), Twitter (29,9 Prozent), Wikis (20,7 Prozent), LinkedIn (17,2 Prozent) und Pinterest (5,7 Prozent).