Rund fünf Prozent der IT-Ausgaben werden deutsche Unternehmen in diesem Jahr in Cloud Computing Anwendungen investieren. Zu diesem Schluss kommt die Experton Group in ihren aktuell veröffentlichten Prognosen. Die Marktprognosen zeigen ein sehr unterschiedliches Wachstum in den einzelnen Kategorien und Segmenten. Demnach werde sich das hochdynamische Wachstum des Marktes für Cloud Computing in den kommenden Jahren noch weiter beschleunigen. Als Grund wird die zunehmende Digitalisierung aller Lebens- und Geschäftsbereiche genannt.
Weiterhin geht die Experton Group davon aus, dass die Wachstumsraten nur langsam zurückgehen werden. So wird der Markt für Cloud Computing in Deutschland auch in 2014 mit über 50 Prozent wachsen. Allerdings wird er dies sehr unterschiedlich tun, je nachdem welches Segment und welche Kategorie man betrachtet.
Die Ausgaben für Cloud-Services werde in den nächsten Jahren im Verhältnis zu den anderen Kategorien (Technologie und Integration/Beratung) noch mehr an Gewicht gewinnen als bisher angenommen.
Aber auch innerhalb dieser einzelnen Kategorien gibt es nach den aktuellen Prognosen Neugewichtungen. So hat die Experton Group die Zahlen für den Bereich SaaS ERP deutlich zurückgenommen. So steigen die Ausgaben SaaS-ERP/POS von 35,1 Mio. Euro auf 282,6 Mio. Euro in 2017. Insbesondere mittelständische Unternehmen werden diese Services deutlich zögerlicher annehmen als noch vor 12 Monaten prognostiziert. Dagegen steigen die Ausgaben für SaaS-basierte eMail- und Collaboration-Lösungen schneller an. Die Ausgaben werden nach den angepassten Prognosen von 313,5 Mio. Euro auf 2.220,3 Mio. Euro in 2017 ansteigen.
Auch geht das Unternehmen davon aus, dass der Start der SaaS-Marktplätze, wie beispielsweise der Business-Marketplace der Deutschen Telekom oder der Fujitsu Cloud Store, die Nachfrage zusätzlich stimulieren werden. Auf diesen Marktplätzen können Unternehmen mehrere unterschiedliche SaaS-Lösungen aus einer Hand beziehen. Auch im Bereich der Cloud Technologien wurden Anpassungen vorgenommen. So wurde der Bereich der Technologien für Virtualisierung deutlich nach oben angepasst.
Hier sehen die Experten hier mittelfristig eine Verlagerung hin zu anteilig erhöhten Ausgaben für Virtualisierung, da sich diese zukünftig auch auf das Netzwerk (Software Defined Network) und nicht nur auf die OS bzw. Rechenleistung bezieht. Daher steigen die Ausgaben für Cloud-bezogene Virtualisierungslösungen ab 2015 deutlich an – von rund 210 Mio. Euro in 2015 auf 391 Mio. Euro in 2017. Dieser Trend hat wiederum Auswirkungen auf die Ausgaben für Network-Equipment, die durch die Virtualisierung etwas weniger stark wachsen als in 2012 prognostiziert.
Fazit: Zwar machen Cloud Computing Anwendungen und Technologien noch einen relativ kleinen Teil der gesamten IT-Ausgaben aus, aber laut Experten ist der Weg noch nicht zu Ende, sondern erst am Anfang.