Ohne Internet geht nichts: Wie groß die Bedeutung für die deutsche Wirtschaft inzwischen ist, hat die Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Consult in einer Studie ermittelt. Demnach nutzen 63 Prozent der Beschäftigten in Deutschland an ihrem Arbeitsplatz regelmäßig einen Computer – und die meisten sind auch im Internet unterwegs. Zudem haben 62 Prozent der deutschen Unternehmen mittlerweile eine eigene Homepage – von den Unternehmen ab 250 Mitarbeitern sind es sogar schon 96 Prozent.
Zahlen die wenig beeindrucken und kaum einen Mehrwert bieten, darum hat das IW Consult IW-Zukunftspanels ausgewertet in dessen Rahmen mehr als 2.500 Unternehmen dazu befragt wurden, inwieweit sie das Internet in verschiedenen Bereichen etwa bei der Kundenkommunikation oder in Produktionsprozessen einsetzen.
Bemerkenswert: In der Hälfte aller befragten Unternehmen spielt das Internet eine zentrale oder eine wichtige Rolle, aber rund 18 Prozent der Firmen haben gar keinen Internetanschluss. Besonders häufig arbeiten Betriebe des Bau- sowie des Gastgewerbes ohne Webzugang.
In den Firmen, für die das Internet eine zentrale oder wichtige Rolle spielt, arbeitet aber fast jeder zweite sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Deutschland – fast zwölf Millionen Menschen. Ebenso entfällt inzwischen nahezu jeder zweite umgesetzte Euro auf Firmen, die stark auf das Internet angewiesen sind – insgesamt haben diese 2010 einen Umsatz von 2,4 Billionen Euro erzielt.
Von den Beschäftigten derjenigen Firmen, die stark auf das Web setzen, sind 39 Prozent Akademiker. In den Betrieben mit weniger internetabhängigen Geschäftsmodellen liegt der Anteil der Hochschulabsolventen dagegen nur bei 24 Prozent. Dazu passt nach Meinung des IW auch, dass 36 Prozent der Unternehmen, bei denen das Internet die Geschäfte stark prägt, mindestens fünf Prozent des Umsatzes für Forschungs- und Entwicklungszwecke ausgeben. Denn wer Hightechgüter fertigt, muss diese in der Regel immer weiter verbessern, um konkurrenzfähig zu bleiben. Der Einsatz lohnt sich: Der Umsatzanteil, den die internetaffinen Unternehmen mit neuen oder speziell von ihnen angebotenen Produkten erzielen, ist mit 32 und 26 Prozent deutlich höher als bei den weniger weborientierten Firmen.
Unabhängig von den hergestellten Gütern nutzen die deutschen Unternehmen das Internet vor allem, um einen Großteil der Kunden anzusprechen – dazu setzen 37 Prozent auf das Web – oder den Kundenbestand zu pflegen (44 Prozent). Ebenfalls 44 Prozent aller Firmen kooperieren per Internet mit Partnerunternehmen. Von den Unternehmen, die das Netz stark nutzen, unterhalten sogar 93 Prozent im Web Geschäftsbeziehungen mit Lieferanten oder Firmenkunden. Selbst bei den Unternehmen, in denen das Internet keine Rolle spielt, beträgt dieser Anteil immerhin ein Sechstel.
Eins noch: Ob Startup oder alteingesessen – Unterschiede bei der Nutzung des Internet gibt es nicht. So ist der Studie zufolge der Anteil der Betriebe, die maximal fünf Jahre auf dem Markt sind unter den internetaffinen Unternehmen kaum höher als in der übrigen Wirtschaft.