Anlässlich der heute startenden Leipziger Buchmesse präsentierte das Marktforschungsinstitut GfK die Verkaufszahlen von elektronischen Büchern. Trotz eines gesteigerten Umsatzes von 77 Prozent auf insgesamt 38 Millionen Euro bleiben E-Books ein Nischenprodukt. So lag der Anteil am gesamten deutschen Buchumsatz im Jahr 2011 lag bei ein Prozent.
Dagegen boomt der Verkauf von Büchern über Online-Shops wie nie zuvor: Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland ein Viertel des Gesamtumsatzes des Büchermarkts im Internet generiert. Neben der Bestellung gedruckter Bücher können viele Inhalte auch direkt als Download-Datei aus dem Internet gezogen werden. Der Download-Markt gewinnt in Deutschland seit 2010 deutlich an Schwung. Insgesamt 408 Millionen Euro setzte die Branche mit den Downloads von Musik, Hörbüchern, Software, Games, Videos oder E-Books im Jahr 2011 um. Das sind 34 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Auch die Zahl der verkauften Dateien stieg stark an – um 32 Prozent auf knapp 125 Millionen Stück. Die E-Books vereinten einen Umsatzanteil von neun Prozent bezogen auf den gesamten Download-Markt.
Sorgenkind E-Book: In den Monaten Januar bis Dezember 2011 gaben die Deutschen 38 Millionen Euro für E-Books (ohne Schul- und Fachbücher) aus und luden 4,7 Millionen Bücher kostenpflichtig herunter. Insgesamt 1,2 Prozent der deutschen Privatpersonen ab zehn Jahren kauften demnach im vergangenen Jahr E-Books. Sieht man sich den typischen E-Book-Kunden einmal genauer an, so ist dieser im Alter zwischen 40 und 49 Jahren, mit höherem Einkommen und mittlerer Ausbildung. Im Vergleich zum Buchmarkt gesamt überwiegen bei E-Books männliche Leser. Bei den Genres liegt der Fokus eindeutig auf der Belletristik, die derzeit fast 85 Prozent aller bezahlten E-Books ausmacht. Besonders beliebt sind hierbei die Themenbereiche Spannung, Science Fiction und Fantasy.
Immerhin: Insgesamt 1,6 Millionen Menschen besitzen derzeit einen E-Reader. Im Januar 2011 lag dieser Wert noch bei 380.000 Stück. Da auch auf Tablet-PCs gelesen werden kann, erhöht sich die Zahl der potentiellen E-Book-Leser um weitere 3,2 Millionen Personen. Wenn sich die Produzenten noch auf einen einheitlichen Standard einigen, ja dann wird sich das E-Book vielleicht eines Tages vom Sorgenkind zum Musterschüler mausern.