Mobile Commerce, aber noch nicht richtigIn den 1990er Jahren war das klobige etwas, was in Deutschland im Sprachwortschatz unter „Handy“ zu finden ist, ein Gerät mit Angeberpotential. Heute zählen die mobilen Alleskönner fast schon zur Grundversorgung und zum alltäglichen Lebensbegleiter. Waren SMS und MMS noch vor wenigen Jahren ein nicht mehr wegzudenkendes Gimmick, sind es heute Inhalte und Dienstleistungen, die das mobile Leben erst lebenswert machen. Kein Wunder also das der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) und seine angeschlossenen Mitgliedsunternehmen sich über den neuen Verkaufskanal freuen und diesen auch nutzen, wie eine Umfrage des Verbandes zeigt.
Demnach sollen über 90 Prozent der befragten Unternehmen ihren Shop für mobile Endgeräte aufbereiten. Rund 54 Prozent informieren die Kunden auf diesem Weg über ihre Produkte. Außerdem setzen die Unternehmen auf mobile Funktionen für Marketing-Zwecke (32 Prozent), Kundenservice (25 Prozent) und um standortorientierte Dienstleistungen (19 Prozent) zu verbessern.
Mehr als 70 Prozent der befragten Unternehmen haben laut der Umfrage eine mobile Webseite. 60 Prozent der Unternehmen setzen auf Informationen per iPhone-App und 40 Prozent per iPad App. Das Betriebssystem Android (Google) haben nur rund 23 Prozent der Unternehmen im Fokus. In der Zukunft wollen viele Unternehmen (78 Prozent der Teilnehmer) sich auf das Einkaufen per Handy oder auf einen Mobile-Shop konzentrieren.
Unser Fazit: Auch wenn die Zahlen für manch einen euphorisch klingen, Mobile Commerce ist immer noch ein Geschäftsbereich mit einer Umsetzungsgeschwindigkeit einer Schnecke. Denn es ist derzeit wie Ende der 1990er Jahre, als Unternehmen langsam ins „World Wide Web“ drängten – und meist ohne Sinn und Verstand überladene Webseiten ohne richtigen Nutzungsfaktor platzierten, hauptsache man war „drin“. Die Fehler scheinen sich zu wiederholen. Abhilfe tut Not, denn es reicht nicht das man „drin“ ist, sondern wie man „drin“ ist im Mobile Commerce. Nur die Tüchtigen ernten die Leads.