Medizin: NHS Scotland nutzt KI zur Steuerung von Herzoperationen

Künstliche Intelligenz hält Einzug in die Medizin. Einer Pressemeldung zufolge führen nun Kardiologen erstmals im schottischen Gesundheitswesen so genannte perkutane Koronarinterventionen (PCI) durch, die von einer Software mit maschinellem Lernen gesteuert werden. Bei PCI-Operationen werden winzige Stents in die Koronararterien eingesetzt, um sie offen zu halten und den Blutfluss zum Herzen aufrechtzuerhalten. Dieses nicht-chirurgische Verfahren soll Patienten mit koronarer Herzkrankheit, deren Arterien durch Plaqueablagerungen verengt sind helfen.

Jetzt haben Kardiologen des NHS Golden Jubilee Hospital in Clydebank, West Dunbartonshire nach eigenen Angaben als erste in Schottland das Verfahren unter Anleitung von KI-Technologie durchgeführt. Die Kliniker führten geplante PCIs mit der Software Ultreon 1.0 durch, die das bildgebende Verfahren Optische Kohärenztomographie (OCT) und Computer Vision kombiniert und so einen umfassenden und präzisen Blick in das Innere der Arterien wirft und ihnen hilft, die besten Entscheidungen zu treffen.

Die Software beschleunigt die Operation, indem sie mithilfe von Infrarotlasern und künstlicher Intelligenz misst, wie stark die Arterie verkalkt ist und welche Größe der Stent haben muss. Dies trägt dazu bei, dass die Stents präziser eingesetzt werden, was langfristig zu einer besseren Gesundheit der Patienten führt. Dr. Stuart Watkins, Facharzt für interventionelle Kardiologie, sagte: „Mit zunehmendem Alter können sich die Herzarterien durch Verkalkung verhärten. Dies erschwert den Kardiologen die Behandlung der Arterien, da Kalzium sehr hart ist und die Ausdehnung unserer Stents einschränken kann. Es sei sehr wichtig, Verkalkungen in den Herzarterien zu erkennen, was bei einem einfachen Koronarangiogramm nicht immer offensichtlich ist. OCT liefere extrem detaillierte Bilder der Arterien, so dass wir Verkalkungen erkennen und die beste Behandlungsstrategie festlegen könnten, bevor wir Stents einsetzen.

Der medizinische Direktor des Golden Jubilee Hospital, Dr. Mark MacGregor, erklärte, dass die Technologie nun Patienten in ganz Schottland zur Verfügung stehe und „das Potenzial für deutlich bessere Langzeitergebnisse“ biete. Er fügte hinzu: „Diese neue Technologie ist ein hervorragender Fortschritt in der Behandlung der koronaren Herzkrankheit“.

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