Mobile Strategie: All you can app, LTE und das PC-Revival

Der Markt der Smartphones und vor allem der Anwendungen bewegt sich: Anbieter von mobil-spezifischen Diensten werden sich darauf einstellen müssen, dass sich die Zielgruppe heute deutlicher ausdifferenziert. Vor allem für kostenbewusste Nutzer wird eine neue Tarifoption interessant, erklären die Macher des Reports „TMT Predictions 2013“ von der Unternehmensberatung Deloitte. So würden 47 Prozent der deutschen Mobilfunkkunden einen „All-you-can-app“-Tarif in Anspruch nehmen, also eine Flatrate für eine spezifische mobile Anwendung.

Mehrheitlich Late Adopters und besonders preisbewusste Kunden würden einen solchen Pauschaltarif für eine spezifische Anwendung abonnieren. Dabei sind unterschiedlichste Service-Angebote umsetzbar, der Preis kann dabei je nach Content und Datenvolumen von wenigen Cent bis zu einigen Euro reichen. In Deutschland sind vor allem Musik- und Videodienste vielversprechend. Weltweit, so die Schätzung von Deloitte, werden 2013 etwa 100 Mobilfunkanbieter derartige Tarife anbieten.  

Auch beim Thema Smartphone muss die Branche umdenken. Der Absatz steigt – und damit wird die Zielgruppe heterogener. Zu den Early Adopters der ersten Jahre kommen nun verstärkt auch weniger technikaffine Nutzer. Das bedeutet unter anderem, dass immer mehr Geräte ohne Datenvertrag eingesetzt werden. Entsprechend müssen sich die Vermarktungsstrategien der Anbieter ändern und ausdifferenzieren. Netzbetreiber müssen insbesondere die Einsteiger mit geringeren Ansprüchen oder Budgets gezielt durch entsprechende Tarife ansprechen.

Auch die Anbindung ist nicht zu vergessen: Die Netzwerktechnologie LTE fristete bis heute eher ein Nischendasein, das Wachstum blieb moderat. Noch im Jahr 2012 konnte nicht einmal die Hälfte der Verbraucher in Deutschland mit dem Begriff etwas anfangen. Das Jahr 2013 wird aber voraussichtlich einen kräftigen Schub bringen. Mehr Endgeräte sind verfügbar, und gezielte Werbeaktionen haben den Bekanntheitsgrad von LTE erheblich gesteigert. Dabei standen auch neue Content-Angebote im Mittelpunkt, die zusammen mit der schnelleren Datenübertragung die User Experience deutlich verbessern. LTE wird Mobile Data also nicht revolutionieren, stattdessen evolutionär beeinflussen.

Groß, immobil, unflexibel: Gegenüber smarteren, mobilen Endgeräten schien der PC ins Hintertreffen zu geraten. Tatsächlich jedoch werden auch 2013 über 80 Prozent des Internet-Traffic von konventionellen Desktops und Laptops ausgehen – trotz der starken Absatzzahlen bei Smartphones und Tablets. Tatsächlich ziehen die Nutzer den PC bei fast allen Anwendungen den smarten, aber kleinen mobilen Geräten vor. Bildschirmgröße und Leistungspotenzial sind klare Argumente für den PC, entsprechend stabil sind die Verkäufe – und werden es auch 2013 bleiben.

Passwörter bieten Sicherheit – jedoch nicht unbedingt auch im Jahr 2013, wenn sich in diesem Bereich nicht einiges ändert. Der Grund: Steigende Rechnerkapazitäten und verbesserte Cracking Tools erleichtern Passwortdieben die Arbeit. Diese stehlen immer häufiger im Rahmen von Hackerangriffen ganze Passwort-Tabellen. Im Jahr 2013 wird es deshalb zwangsläufig zum Einsatz neuer Authentifizierungslösungen wie Passwort-Tokens, Smart Cards oder auch biometrischen Systemen kommen.

www.deloitte.de

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