Mobiles Internet gut für den stationären Handel?

Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmen INNOFACT AG: Ja. Die Zukunft des stationären Handels liegt im Internet – vorausgesetzt, die vorhandenen Möglichkeiten werden entsprechend ausgeschöpft. Vor allem standortbezogene Dienste haben das Potenzial, das Einkaufsverhalten von Konsumenten zu beeinflussen und lokale Händler zu stärken. Demnach dienen Smartphone und Tablet als lokale Einkaufshelfer.

Die Studie – für die 3.017 Personen ab 14 Jahren befragt wurden, liefert aktuelle Zahlen zur Nutzung mobiler Geräte in Deutschland: Fast die Hälfte der befragten Personen (46 Prozent) ist im Besitz eines mobilen Internetgeräts. 73 Prozent der Smartphone- und Tabletbesitzer suchen auf ihren Geräten nach Informationen zu Produkten, die sie kaufen möchten, 65 Prozent informieren sich über stationäre Geschäfte und deren Angebote. Dabei verwenden 79 Prozent standortbezogene Apps verwenden 79 Prozent der Smartphone- und Tablet-User; bereits 51,3 Prozent der Nutzer setzen auf standortbezogene Dienste, um sich Informationen über Preis- und Warenangebote von Händlern in der Nähe anzeigen zu lassen.

Gesucht werden im Netz vor allem modische Produkte (31 Prozent) und elektronische Artikel (35 Prozent). Fast gleichauf mit Büchern (20 Prozent) sind auf der Liste der meistgesuchten Produkte im Internet Lebensmittel (19 Prozent). Diese Ergebnisse zeigen, dass für eine große Bandbreite von Branchen und Produktsegmenten wesentliche Potenziale in standortbezogenen Diensten liegen. Mit 54 Prozent nehmen Apps und standortbezogene Dienste bei den bevorzugten Informationskanälen bereits den dritten Platz ein, nach Suchmaschinen (78 Prozent) und großen Einkaufsplattformen (73 Prozent).

Dass Konsumenten empfänglich für attraktive Produktangebote in ihrer Nähe sind, belegen folgende Ergebnisse der Studie: 93 Prozent der befragten Personen würden beispielsweise für ein besonders attraktives Angebot nicht nur einen weiteren Weg auf sich nehmen, sondern auch ein anderes Geschäft als den Stammladen aufsuchen. 95 Prozent signalisieren Bereitschaft, den Einkaufsrhythmus dem attraktiven Angebot anzupassen.

Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, müssen standortbezogene Dienste gewisse Kriterien erfüllen: Konsumenten erwarten in erster Linie Informationen zu Ladenöffnungszeiten (73 Prozent) oder Standorten von Händlern in ihrer Nähe, aktuellen Angeboten (71 Prozent) sowie Verfügbarkeit und Preis von Produkten (70 Prozent). Als größte Hemmnisse bei der Nutzung standortbezogener Dienste bemängeln Konsumenten unter anderem technische Einschränkungen wie fehlendes WLAN in Geschäften (55,3 Prozent).

Diese Ergebnisse geben unmittelbare Handlungsempfehlungen für den stationären Handel, mit denen die digitalen Möglichkeiten als Profilierungschance genutzt werden können.

Zur Studie:
Die repräsentative Verbraucherbefragung zum Thema standortbezogene Dienste wurde von kaufDA in Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein durchgeführt. Die Erhebung erfolgte zweistufig in zwei Befragungsrunden mit Unterstützung der INNOFACT AG.

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
Nach oben scrollen