Standortbezogene Dienste als Retter des stationären Handels? Möglich wäre es. Eine Studie des eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein zusammen mit kaufDA und dem Handelsverband Deutschland HDE zeigt in einer Jahresvergleichsanalyse, das vieles dafür spricht. So haben Location-based Services durchaus eine Zukunft und Potenzial das Einkaufsverhalten von Kunden zu beeinflussen und lokale Händler zu stärken.
Laut der Studie ist die Nutzung von mobilen Endgeräten innerhalb eines Jahres um 51 Prozent angestiegen. Nahezu alle unter 30-Jährigen besitzen aktuell ein Smartphone (94 Prozent) und 92 Prozent aller befragten Besitzer eines Endgeräts nutzen dieses als Informationsquelle außer Haus. Dabei verwenden rund zwei Drittel von ihnen ihr Gerät dort, wo Produkte verkauft werden, also am Point of Sale. Demgegenüber werden Tablet-PCs (90 Prozent) ebenso wie PCs und Laptops (98 Prozent) zur Informationssuche überwiegend zu Hause genutzt.
LBS (Location Based Services) bleibt bei der Informationsbeschaffung das wichtige Thema: So nutzen 81 Prozent der Smartphone- bzw. Tablet-PC-User eine App, die ihren aktuellen Standort verwendet (z.B. Wetter-Apps und Kartendienste). Mehr als die Hälfte der Befragten nutzen mobile Anwendungen, um Informationen über Preis- und Warenangebote von bestimmten Händlern in der Nähe anzuzeigen. Auch wenn sich der Händler vielleicht noch streubt: Im Laden selbst erwarten 240 Prozent mehr Kunden als im Vorjahr, vor Ort ihr Smartphone zur Informationssuche nutzen zu können. Für 79 Prozent spielt bei der Informationssuche auf mobilen Geräten die Möglichkeit, die Verfügbarkeit von Produkten abzufragen, eine bedeutende Rolle.
Die Top 3, was Kunden von stationären Händlern im Rahmen von standortbezogenen Diensten erwarten:
- Informationen über Ladenöffnungszeiten
- Verfügbarkeitsabfrage von Produkten
- Informationen zur Lieferung
Laut den Studienmachern bewege sich der Trend wieder dem stationären Handel zu: Während im vergangenen Jahr die meisten Befragten (35 Prozent) angaben, über den Laptop/PC nach Informationen zu suchen, um dann auch online zu kaufen, zeigt sich 2014 eine überraschende Veränderung: Auf Platz eins liegt mit 39 Prozent die Online-Recherche mit anschließendem Kauf im Geschäft („ROPO“ – Research online, purchase offline => online suchen, offline kaufen). Die Nutzung von Smartphones und/oder Tablet-PCs als Informationsmedium vor dem Kauf in einem Geschäft ist im Vergleich zum Vorjahr um 150 Prozent gestiegen.
Foto: Prof. Dr. Gerrit Heinemann vom eWeb Research Center