Quid pro quo: Mit Rabattaktionen Kunden gewinnen

Sommer- und Winterschlussverkauf gibt es längst nicht mehr, die medienwirksamen Bilder aus der Zeit vor 2004 sind aber noch weitgehend bekannt. Menschen, die sich vor dem Eingang eines Kaufhauses drängen bis sich die Türen öffnen und die gesamte Meute auf die reduzierte Ware stürmt. Heute ist es nicht anders, wie die Marktforscher von Nielsen herausgefunden haben. Das Prinzip des Saisonverkaufs lässt sich prima in die Online-Shop und Social Networking Zeit übertragen.

Denn laut Nielsen folgen Nutzern einer Marke, einem Unternehmen oder Prominenten auf Social-Networking-Sites vor allem, wenn sie auch was dafür bekommen, nämlich Preisnachlässe oder Spezialangebote. Vor allem in Nordamerika folgen die Verbraucher dieser Theorie (45 Prozent), gefolgt von Verbrauchern im Raum Asien-Pazifik (34 Prozent) und Lateinamerika (33 Prozent).

Weltweit berichteten Online-Konsumenten aller Altersklassen, dass der Erhalt von Preisnachlässen und Spezialangeboten ihr Hauptgrund dafür sei, Marken zu mögen oder ihnen zu folgen. Lediglich  Befragte im Alter von unter 20 Jahren und 55-59-Jährige folgten Marken weniger aus diesem Grund. Sie berichteten, dass sie sich in erster Linie aufgrund von Empfehlungen von Freunden in Social Media mit Marken beschäftigten.

Die Nielsen-Daten zeigen, dass das Verlangen nach Schnäppchen weltweit immer noch stark ist. In zehn ausgewählten wichtigen Märkten* besuchten im September 2011 fast 40 Prozent der aktiven Internetnutzer auf ihrem Computer zu Hause oder von der Arbeit aus Coupons-/Rewards-Sites wie Groupon, Coupons.com und Living Social. Im Vergleich zu demselben Monat im Vorjahr gab es in jedem Land – mit Ausnahme von Großbritannien – mehr Besuche auf diesen Seiten und in sieben der zehn Länder war die Website Groupon die am meisten besuchte Seite in dieser Kategorie.

Und in Deutschland: Auch hier führt der weltweite Platzhirsch im Bereich der „Coupons-/Rewards-Sites“: Nach Unique Audience, also Personen, die mindestens einmal im untersuchten Monat diese Seiten besuchten, konnte im September Groupon  3,9 Millionen Besuchern für sich gewinnen, gefolgt von PAYBACK (3,3 Millionen Besucher) und DailyDeal (1,7 Millionen Besucher).

In den Vereinigten Staaten stellte NM Incite, ein Nielsen-/McKinsey-Unternehmen, fest, dass fast 60 Prozent der Social-Media-Nutzer Social Networks besuchen, um Coupons oder Werbeangebote zu erhalten, wobei 23 Prozent sagen, dass sie dies jede Woche tun. Wenn man die Besucher von Social Networks und Blogs mit denjenigen vergleicht, die Seiten besuchen, die Coupons und Belohnungen anbieten, so gibt es starke Überschneidungen zwischen diesen beiden Kategorien. Im September 2011 frequentierten 43 Prozent der Besucher von Social Networks und Blogs auch eine Coupons/Rewards-Website. Darüber hinaus fanden sich 44 Prozent des Facebook-Publikums und fast zwei Drittel (63 Prozent) des Twitter-Publikums auf diesen Seiten ein. In der Tat war Facebook – nach E-Mail und Suchmaschinen – im September die Hauptquelle für den Traffic zu Groupon und Living Social – was bedeutet, dass Besucher von Groupon und Living Social direkt von Facebook kamen – ein weiterer Beleg dafür, dass Social Networks eine entscheidende Rolle dabei spielen, Verbraucher anzuregen, Preisnachlässe und Spezialangebote ausfindig zu machen.

Was schließt sich daraus – vor allem im jetzigen Weihnachtsgeschäft?
Marken und Werbungtreibende sollten erwägen, Social Media wirksam einzusetzen, um Konsumenten Anreize zu bieten. Denn Laut Nielsen sind die Konsumenten in Kauflaune  – US-amerikanische Erwachsene, die online gehen und einer Marke oder einem Prominenten auf Social-Networking-Websites folgen, laden um 52 Prozent häufiger einen Online-Coupon herunter als durchschnittliche Erwachsene und kaufen um neun Prozent häufiger online ein.

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
Nach oben scrollen