RFID Mittelstandsaward 2011 für Korrosions-Früherkennung

Preisträger des RFID-Mittelstandsawards (v.l.): highQ Computerlösungen GmbH, Selfsan Consult GmbH, TKM – Telekommunikation und Elektronik GmbH (c) NEGVersteckter Rostfraß an Betonträgern? Feuchtigkeit und Korrosion, die in Beton und Bewehrungsstrahl unerkannt ihr Unwesen treiben? Zumindest in Boppard ist dieses Problem gelöst. Das Ingenieurbüro Selfsan Consult GmbH, das seinen Sitz in der Stadt Boppard (südlich von Koblenz am Rhein) hat, entwickelte ein drahtloses Korrosionssensorsystem sowie Feuchtesensoren, mit denen Korrosion und Feuchtigkeit früherkannt werden können. Für dieses Früherkennungssystem wurde das Unternehmen im Rahmen des 6. RFID-Anwendersymposiums in Stuttgart am 30. November mit dem RFID Mittelstandsaward 2011 ausgezeichnet. Im Vorfeld eingereicht wurden 38 Bewerbungen, von denen sechs in die Endausscheidung gelangten. Die Jury ermittelte aus diesen sechs dann schließlich die drei Gewinner.

Der Award wurde zum dritten Mal vom Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr (NEG) zusammen mit dem Bundesverband IT-Mittelstand (BITMi) e.V., dem AIM Deutschland e.V. sowie den weiteren Partnern des Begleitvorhabens verliehen. Er richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen, die RFID-Lösungen herstellen bzw. diese Lösungen einsetzen.

Die Jury war vom Früherkennungssystem der Selfsan Consult GmbH mächtig überzeugt. Das Prinzip des Systems: Sensoren werden zwischen der Betonaußenfläche und dem Bewehrungsstahl in den Beton mit eingegossen. Ist der ein Millimeter starke Sensordraht auf Grund von eindingender Feuchtigkeit durchgerostet, wird der Stromkreis des Sensors unterbrochen. Mittels RFID-Technik kann diese Information von außen abgefragt werden. Es bleibt in diesem Fall noch ausreichend Zeit, um Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Eingesetzt wird dieses Früherkennungssystem vor allen Dingen im Bauwesen.

Die highQ Computerlösungen GmbH aus Freiburg im Breisgau erhielt den zweiten Preis. Gemeinsam mit dem Verkehrsverbund KreisVerkehr Schwäbisch Hall GmbH hatte sie ein RFID-gestütztes Fahrkartensystem eingeführt. Dabei zum Einsatz kommen RFID-Smartcards im Kreditkartenformat, in denen RFID-Transponder integriert sind. Die Fahrgäste können diese Smartcard als Fahrberechtigung in den teilnehmenden Verkehrsunternehmen und Verbünden nutzen. Die Smartcard kann für drei Prozesse genutzt werden: Zum bargeldlosen Erwerb eines Papierfahrscheins, als elektronisches Ticket und für die elektronischen Kontrolle sowie für die automatische Fahrpreisberechnung. Bei dieser checkt sich der Fahrgast beim Betreten des Verkehrsmittels ein und beim Verlassen wieder aus.

Den dritten Preis erhielt die TKM – Telekommunikation und Elektronik GmbH. Das Mönchengladbacher Unternehmen hat ein Netzwerkkabel entwickelt, mit dem aktive Netzwerkverbindungen mittels RFID identifiziert werden können. Wie das funktioniert? Ein nur zwei mal zwei Millimeter kleiner Hochfrequenz-Transponder wird am Serveranschluss befestigt. Beim Reinstecken des Netzwerkkabels in den Port wird der Transponder über die Kabelschnittstelle erfasst. Über das Kabel werden die Daten an die Datenbank weitergeleitet. Aktive Ports können nun in Echtzeit kontrolliert werden. Genutzt wird diese Lösung zum Beispiel von der DB Systel GmbH in Frankfurt am Main. Jedoch ist dieses System nicht nur für große Firmen gedacht, auch mittelständische Unternehmen können die neuen Netzwerkkabel problemlos nutzen.

> Video über den Preisträger

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