Markenkommunikation im Netz ist für viele Unternehmen gleichbedeutend mit der Bespielung von Fanseiten in sozialen Netzwerken und den direkten Austausch mit Verbrauchern über die eigene Webseite. Schade nur wenn auf diesem Weg die eigene Zielgruppe nicht erreicht und gewonnen wird. Denn der aktuellen Kommunikationsanalyse der Zeitschrift „Brigitte“ zufolge, stehen der Kommunikation im Internet nur wenige Frauen aufgeschlossen und interessiert gegenüber. Tipps, Trends und Anregungen zu Mode, Kosmetik und Ernährung sucht die weibliche Zielgruppe demnach weitaus häufiger bei Frauenzeitschriften. Ein Ergebnis was den Erstellern der Studie in die Karten spielt.
Zwar nutzen drei von vier befragten Frauen zwischen 14 und 70 Jahren das Internet und jede zweite ist mindestens gelegentlich auf den Seiten sozialer Netzwerke und interaktiver Internetangebote unterwegs und jede sechste besitzt ein Smartphone, aber Frauen interessieren sich kaum für die sozialen Werbebotschaften der Unternehmen.
So stehen vor allem private Dinge im Vordergrund. 38 Prozent nutzen interaktive Seiten häufig oder gelegentlich, um mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben. So sagen 29 Prozent, dass sie dort ihre Erlebnisse mit Freunden teilen. 28 Prozent suchen Unterhaltung und Zeitvertreib. 27 Prozent möchten sofort Bescheid wissen, wenn etwas passiert, und jeweils 22 Prozent der Befragten erwarten Hilfestellung bei Fragen und Problemen oder möchten neue Kontakte knüpfen. Marken-Botschaften scheinen zu dieser sehr privaten Atmosphäre nur bedingt zu passen. Erst am unteren Ende der insgesamt achtzehn Nutzungsmotive umfassenden Rangliste kommen auch Marken ins Spiel.
Nur neun Prozent der Frauen möchten in ihren Netzwerken über Marken-News auf dem Laufenden gehalten werden. Sieben Prozent zeigen anderen, wenn sie eine Marke gut finden, und jeweils sechs Prozent nutzen Fanseiten von Marken und Unternehmen oder tauschen sich mit anderen Fans über Marken aus. Jeweils fünf Prozent sagen, dass sie andere aktiv auf Marken aufmerksam machen oder mit den Marken selbst in Kontakt treten.
Auf die Frage nach der bevorzugten Informationsquelle zu aktuellen Mode-, Kosmetik-, und Ernährungstrends gibt die Studie (natürlich) eine eindeutige Antwort im Sinne der Studienmacher: So finden 42 Prozent der Frauen Inspiration zu Modetrends in Frauenzeitschriften. Dem gegenüber stehen nur 23 Prozent, die im Internet nach Modetrends suchen. Aktuelle Kosmetiktrends suchen 34 Prozent der Frauen in Frauenzeitschriften, während 15 Prozent hierzu das Internet befragen. Und auch wenn vielfältige Online-Rezeptsammlungen Hilfestellung bei der Suche nach konkreten Rezepten geben – nur 16 Prozent der Frauen wollen sich im Web zu Koch- und Ernährungstrends inspirieren lassen, während 31 Prozent auch hier lieber auf die Empfehlungen und Informationen der Frauenzeitschriften zurückgreifen.
Fazit: Noch scheinen Frauenzeitschriften der Studie zufolge unverzichtbar, aber die sozialen Medien holen auf. Denn wo Markenbeziehungen zwischen Kundinnen und Unternehmen bereits bestehen, werden sie von Frauen gestärkt und zur Identifikation und Selbstinszenierung genutzt. Unternehmen und ihre Marketer sollten den Fokus ihrer Aktionen und Kampagnen somit stärker auf die Wünsche der Zielgruppe ausrichten und nicht nur ein weiterer Kanal unter vielen sein. Frauen wollen erobert werden …