Ein Angebot das kaum jemand ablehnen würde: Jeder zweite Deutsche würde von zu Hause oder einem anderen Ort als seinem Büro aus arbeiten, wenn er das Angebot von seinem Arbeitgeber bekäme. Telearbeit ist gefragt. Weltweit würden 62 Prozent der Arbeitnehmer gerne ins Home Office gehen. Das ergab eine von Ipsos durchgeführte Global@dvisor Studie für die in 24 Ländern insgesamt 18.682 Personen befragt wurden.
Bisher nutzten sind 35 Prozent der Befragten in Telearbeit tätig. Vor allem in Indien ist das Home-Office sehr populär. Acht von zehn Befragten (82 Prozent) gaben an regelmäßig auf diese Art zu arbeiten, 32 Prozent von ihnen arbeiten sogar nur von zu Hause. Auch in Indonesien (71 Prozent), Mexiko (58 Prozent), Südafrika (56 Prozent) und der Türkei (56 Prozent) findet die Telearbeit regelmäßig Anwendung.
Schlusslicht in Sachen Home-Office ist Ungarn (acht Prozent). Aber auch in Deutschland und Frankreich (beide zwölft) arbeitet nur etwa jeder Zehnte regelmäßig von zu Hause. Erstaunlich, wenn doch zwei von drei Befragten (65 Prozent) weltweit glauben, dass Arbeitnehmer, die die Telearbeit nutzen produktiver sind, als die Kollegen im Büro. Auch in Deutschland stimmen 62 Prozent der Befragten dieser Aussage zu. Allein in Japan herrscht die Meinung vor, dass die Arbeit im Büro effektiver ist (56 Prozent).
Die Vorteile von Telearbeit sehen die Befragten der Studie zufolge weltweit vor allem darin, dass sie Frauen ermöglicht weiterzuarbeiten, anstatt zeitweise oder sogar komplett aus der Arbeitswelt auszuscheiden, um Kinder großzuziehen. Außerdem verringere das Home-Office den Zeitaufwand und den Stress, um zum Arbeitsplatz zu gelangen und verbessere die Work-Live Balance.
Etwa zwei von drei Befragten weltweit (62 Prozent) denken jedoch ebenfalls, dass die Telearbeit den betroffenen Arbeitnehmern das Gefühl gibt, sozial isoliert zu sein, wenn sie ihre Kollegen nicht jeden Tag persönlich sehen. In Indien (78 Prozent), Saudi Arabien (78 Prozent), Frankreich (75 Prozent) und Schweden (75 Prozent) empfinden die meisten Teilnehmer diese Aussage als wahr. In Deutschland dagegen stimmt dieser Aussage nur die Hälfte der Befragten zu (52 Prozent).
Nachteilig sieht etwa die Hälfte der Befragten weltweit auch, dass das Home-Office die Chance auf eine Beförderung verringern könnte (56 Prozent) und dass die Arbeit von zu Hause, Streit in der Familie auslöse, da die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen (53 Prozent).