Levi’s gibt Online-Verkauf auf
03.11.99 – Im letzten Jahr ging Levi’s in die Online-Offensive: Mit persönlichen
Empfehlungen auf der Basis von Musikvorlieben und Freizeitverhalten wollte
der bekannte Hersteller im Internet seine Produkte in eigener Verantwortung
an den Mann oder die Frau bringen. Jetzt macht die Levi Strauss &
Co. einen bemerkenswerten Rückzieher: nach der Weihnachtssaison soll
der Online-Verkauf nur noch über JCPenney und Macy’s, zwei der größten
Levi’s Kunden, abgewickelt werden. Die mit großen Ambitionen gestarteten
eigenen Websites www.levi.com und www.dockers.com
werden voraussichtlich nur noch spezielle Produkte und limitierte Sonderangebote
anbieten. Jeff Beckmann, Sprecher von Levi’s, sagte zu den Gründen,
"Gegenwärtig sind die Kosten für die Unterhaltung einer
Website, die im Electronic Commerce zur Spitzenklasse zählt, nicht
tragbar."
Auch Microsoft macht Preisvergleiche möglich
03.11.99 – Seit Dienstag gibt es eShop
beim Microsoft Network. Hier können Online-Shopper das Angebot verschiedener
Händler und Marken vergleichen – ein Feature, dass auch Lycos seit
einiger Zeit bietet. Im eShop ist es möglich, z.B. die Garantieleistungen
und die Rückgabebestimmungen in den Vergleich mit einzubeziehen.
Ein ‚gift finder‘ gibt pünktlich zum Weihnachtseinkauf Empfehlungen
und lenkt die Aufmerksamkeit auf Sonderangebote oder aktuelle Artikel.
Darüber hinaus lassen sich hier Wunschzettel (‚wishlists‘) zusammenstellen,
die dann per Email an Freunde und Familie gehen. Auch an die bequeme Bezahlung
wurde gedacht: Natürlich gibt es ein Wallet, dass die Kredikarteninformationen
für jeden Einkauf einfach zur Verfügung stellt.
Portale profitieren von Online-Werbung
03.11.99 – Kommerzielle Websites erwirtschaften Einnahmen in der Hauptsache
durch Werbung und Produktverkäufe. Die Internet-Portale erzielen
dabei mit 53,5 % den größeren Teil ihrer Erlöse aus Werbeeinahmen.
Websites im Business-to-Consumer Bereich generieren dagegen nur 9,3 %
ihrer Einnahmen aus Werbung oder Sponsoring, jedoch 77,5 % aus Produktverkäufen.
Da können selbst die B-to-B Websites nicht ganz mithalten: Diese
setzen oftmals in erster Linie auf Kundenbindung und Geschäftsanbahnung,
was zu einen vergleichsweise bescheidenen Umsatzanteil von 61,5 % durch
Produktverkäufe führt. Die Zahlen entstammen der Activmedia-Studie
"Real Figures Behind Net profits 1999".
Tradingplattform für Email-Shopper
03.11.99 – Kaum eine Woche vergeht, ohne dass eine neue Plattform für
den Handel verschiedenster Produkte ihre Pforten öffnet. Diese unterscheiden
sich zumeist in der Zielgruppe (Geschäfts- bzw. Privatkunden) und
in der Form der Vermittlung (Veröffentlichung von Angeboten bzw.
Gesuchen). Gleich alles auf einmal will die respondo.com
KG ihren Nutzern bieten. Besonderheit: Gewerbliche Nutzer, die Mitglied
des Service werden, erhalten eine Benachrichtigung per Email, sobald ein
Gesuch in der ausgewählten Kategorie eingegangen ist. Das daraufhin
abgegebene Angebot wird dann in das jeweilige Postfach des auf Wunsch
anonymen Nachfragers übermittelt. Für Privatkunden ist die Nutzung
kostenlos, Geschäftskunden zahlen nach Ablauf der Testphase 100 Mark
pro Jahr.
Erste Online-Kreditkarte von Citybank
2.11.99 – Den Einkauf im Web und besonders das Bezahlen macht ein neues
Angebot der Citybank nun noch attraktiver. Alternative Zahlungssysteme
sind dazu nicht notwendig – die auch online beliebte Kreditkarte wird
durch zusätzliche Vorteile aufgewertet. "Clickcredit"
heißt das neue Zauberwort für die Mastercard. Die Online-Einkäufe
können fortan getrennt nachgehalten werden. Darüber hinaus gibt
es: zwei Prozent Rabatt beim Online-Shopping in der CitiPlaza, hier gehen
die Gebühren für die Kreditkartenzahlung nicht an die Citybank,
sondern werden von z.B. BarnesandNoble.com, Nickelodeon und Eddie Bauer
den Kunden gutgeschrieben. American Airlines Frequent Flyers Club Mitglieder
erhalten die doppelte Anzahl an Bonus-Meilen; wenn die Händler den
Umtausch ablehnen, nimmt die Citybank Produkte im Wert bis zu 1.000 US$
zurück. Zu den Kosten für dieses neue Angebot äußerten
sich die Vertreter der Citybank nicht – sie betonten, dass vor allem der
Ausbau der Marktanteile und der Aufbau langfristig profitabler Kundenbeziehungen
wichtig sind.
Gefährliches Weihnachtsgeschäft
02.11.99 – Die prognostizierten Umsätze für die Geschenksaison
locken, dennoch sollten die Online-Händler nicht voreilig neue technische
Features einsetzen. Das unabhängige Marktforschungsunternehmen Computer
Economics warnt davor, die Online-Shopper während ihrer Weihnachtseinkäufe
mit nicht ausgereiften Lösungen zu verschrecken. In einer Untersuchung
verschiedener Websites stellten sie Mängel z.B. bei 3D-Modellen im
Bekleidungsbereich oder beim zeitnahen Kundenservice fest: die dreidimensionale
Darstellung der neuesten Mode war zu zeitaufwendig zu laden, der Kundenservice
zeigte sich in den meisten Fällen schlecht informiert und unterstützte
die Online-Shopper nicht. Die Expertin Catherine Huneke von Computer Economics
warnt dementsprechend davor, neue Features ohne ausreichende Tests in
den Online-Läden einzusetzen, "Die Online-Shopper warten zwar
auf Verbesserungen, aber eine Enttäuschung durch schlechte Lösungen
wird natürlich keine Umsatzsteigerungen bringen."
Mängel bei deutschen Online-Shops
02.11.99 – Nach einer Untersuchung des Internet-Verbands eco
(Electronic Commerce Forum e.V.) und des E-Commerce Anbieters vivendo
Internet AG mangelt es den Online-Shops in Deutschland vor allem an Einkaufskomfort,
Verbraucherschutz und Sicherheit. Es wurden mehr als 1000 Shops untersucht.
Bei 23 % der Shops fehlten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.
Ein Viertel der Online-Shops verfügt über keine Warenkorbfunktion.
Beim Inkasso überwiegen wenig verbraucherfreundliche Möglichkeiten
wie Versand per Nachnahme, nur 20 % akzeptieren Kreditkarten und 5 % den
Kauf per Rechnung oder Lastschrift. Das moderne Zahlverfahren SET wird
von keinem der Shops eingesetzt. Weiterhin hapert es bei der Sicherheit:
82 % der Anbieter übertragen Kunden- und Bestelldaten unverschlüsselt
über das Internet, nur 18 % setzen auf sichere Übermittlung
per SSL. Um das Qualitätsniveau der Online-Shops zu verbessern, plant
eco die Einführung eines Gütesiegels.
Neuwagen per Web auch in Deutschland
02.11.99 – Die AIL Autofinanz
AG bietet ab sofort den Kauf von Neuwagen über das Internet.
Modelle aller Hersteller können online konfiguriert und bestellt
werden, eine Beratung findet nicht statt. Finanzierungsangebote können
ohne Angabe persönlicher Daten angefordert werden. Zum Abschluß
eines Kaufvertrags wird das entsprechende Dokument am Computer ausgedruckt
und dann per Fax oder postalisch an AIL übermittelt. Auf Wunsch wird
das bestellte Fahrzeug dem Käufer nach Hause geliefert. Das Angebot
richtet sich ausschliesslich an Käufer, die ihr Fahrzeug finanzieren
möchten. Barzahler müssen ihren Neuwagen wie bisher beim Händler
kaufen.
US-Internetwirtschaft macht 507 Mrd. US$ Umsatz
29.10.99 – Um mehr als 67 Prozent ist das Marktvolumen der US-amerikanischen
Internetbranche im ersten Quartal dieses Jahres gegenüber dem vergleichbaren
Vorjahreszeitraum gestiegen. Für 1998 lagen die Umsätze bei
301 Mrd. US$, 1999 werden sie nach den Prognosen 507 Mrd. US$ ausmachen.
Nach der Studie der Universität
Texas arbeiten mittlerweile rund 2,3 Millionen Menschen in diesem
Bereich. Die Internetwirtschaft übertrifft in ihren Umsätzen
u.a. die Telekommunikationsbranche (300 Mrd. US$) und die Airlines (355
Mrd. US$). Von den 3.400 untersuchten Unternehmen bestand ein Drittel
noch nicht vor 1996. John Chambers, der Präsident und Vorsitzende
von Cisco Systems Inc.,
geht davon aus, dass die von ihm beauftragte Studie einen deutlichen Trend
belegt, "die Unternehmen sehen das Internet als große Chance
und die Internet Revolution verändert die ökonomische Lanschaft."
Virtueller Weihnachtsmann als Top-Verkäufer
29.10.99 – Ein interaktiver Weihnachtsmann wird in diesem Jahr die Einkäufe
erleichtern: Extempo Systems Inc. bietet 20 Websites die Möglichkeit,
den neuen Top-Verkäufer zeitlich befristet einzustellen. Der virtuelle
Weihnachtsmann kann chatten und Fragen zu seinem perönlichen Leben
und Weihnachten beantworten – allerdings leider nur in englischer Sprache.
Drei Produkte, die wöchentlich gewechselt werden können, wird
der Weihnachtsmann im Auftrag des jeweiligen Arbeitgebers anbieten. Über
ein Bild und einen Textlink kommen die Besucher zu der speziellen Website,
die je nach Auftraggeber unterschiedlich von Extempo Inc. gestaltet wird.
Damit der virtuelle Weihnachtsmann seinen einzigartigen Charakter (fast)
behält, wird er in jedem vertikalen Markt nur einmal eingesetzt.
Eine Demoversion mit eingeschränkten Möglichkeiten ist bei Extempo
schon jetzt zu nutzen, erst Mitte November soll der Weihnachtsmann dann
seinen großen Auftritt haben.
Interessenvertretung für Informationswirtschaft
gegründet
29.10.99 – Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation
und neue Medien, kurz BITKOM, am Donnerstag in Berlin gegründet,
will zukünftig die Interessen der IT-Branche gegenüber Politik
und Öffentlichkeit mehr Gewicht verleihen und gesellschaftliches
Bewusstsein für die wirtschaftliche Bedeutung der Informationswirtschaft
schaffen. Der neue Verband vereint den BVB Bundesverband Informations-
und Kommunikationssysteme, den Bundesverband Informationstechnologien
(BVIT) sowie die Fachverbände für Informations- und Kommunikationstechnik
in den Branchenorganisationen VDMA und ZVEI. Mit mehr als 1.000 Unternehmen,
rund 700.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 200 Mrd. Mark
repräsentiert der neue Verband rund 95 Prozent der Branche.
Traffic-Problem bei E-Commerce Websites
29.10.99 – Nur 10 % Prozent der Websites, die E-Commerce betreiben, sind
in der Lage, mit einer verdoppelten Käufernachfrage fertig zu werden.
Das geht aus einer Studie von Jupiter
Communications hervor. Vor allem Call Center und Abteilungen, die
mit der Bestellabwicklung befasst sind, bekommen Probleme, wenn die Kundenzahlen
quasi über Nacht stark steigen. Nur 54 Prozent der befragten Unternehmen
haben ihre Auftragssysteme getestet – die Call Center wurden bei rund
44 Prozent auf ihre Leistungsfähigkeit hin geprüft. Weniger
problematisch scheinen die Serverkapazitäten auch bei steigendemTraffic
auf den Websites zu sein. Von den 85% der Unternehmen, die dies getestet
haben, kamen nur 15 Prozent zu einem negativen Ergebnis.
Ticketverkauf für Kleinveranstalter
28.10.99 – Tickets und Eintrittskarten sind für den Verkauf über
das Netz bestens geeignet, entsprechende Websites, die diese anbieten
aber vergleichsweise selten. Das Hamburger Unternehmen TicketsUnited
Solutions GmbH will sich ein großes Stück vom Kuchen, der
allein für Deutschland auf etwa 10 Mrd. Mark geschätzt wird,
abschneiden. Von den insgesamt 500 Mio. angebotenen Eintrittskarten seien
bislang erst rund 20 % über elektronische Systeme und nur 1 % im
Internet verfügbar. Anfangs soll vor allem kleineren Veranstaltern
die Möglichkeit geboten werden, Tickets über das Internet zu
vermarkten. Später wird das Angebot um Komplettpakete für Großveranstalter
sowie ein Ticket-Portal erweitert.
XML-Infos bei Software AG
28.10.99 – Unter der Internetadresse www.go-xml.com
hat die Software AG ein Informationsangebot zum neuen Webstandard XML
(Extensible Markup Language) gestartet. Die Website ist frei zugänglich
und bietet neben News, einem Glossar und Präsentationsfolien auch
Erfahrungsberichte aus der Praxis sowie Chats mit Experten. Mit Hilfe
der Auszeichnungssprache XML lassen sich Daten bzw. Dokumente graphisch
aufbereitet im Internet darstellen. Darüber hinaus kann XML die Funktionalität
der Daten speichern, transportieren und für jedes andere Computersystem
verständlich machen. Informationen zu XML gibt es natürlich
auch bei ECIN:"XML
– der Durchbruch fur EDI?"
Online-Shopping wie Müsli kaufen?
28.10.99 – Die Hoffnungen vieler Anbieter von Online-Shops, möglichst
viele Besucher ihrer Website zu Käufern und diese wiederum zu Kunden
zu machen, könnten sich in Zukunft seltener erfüllen. Das prophezeit
eine Untersuchung, für die zwei britische Professoren typische Verhaltensmuster
des Online-Einkaufs bei Webhändlern wie Amazon.com, Barnsandnoble.com,
Expedia.com, Cdnow.com und einigen anderen Anbietern unter die Lupe genommen
hatten. Ergebnis: Die ermittelte Rate von Wiederholungskäufen lag
bei maximal 30 % und somit auf dem Niveau, das auch beim Kauf von Ketchup
oder Frühstückscerealien in Supermärkten ermittelt wurde.
Die Professoren schliessen daraus, dass sich die Zahl der Online-Käufe
spätestens dann reduzieren dürfte, wenn auch der Zustrom neuer
Internet-Nutzer in den nächsten Jahren abflaut.
Große Marken dominieren Online-Werbung
28.10.99 – Beim Internet-Advertising haben sich die großen Megabrands
als führende Werbungtreibende etabliert. 61 % der beim Branchenfachblatt
Advertising Age gelisteten Top-100-Marken werben online. Nach Branchen
unterteilt, liegen bei den Bannerschaltungen die Online-Medien (einschliesslich
Suchmaschinen, Portalen und sonstigen Content-Anbietern) mit rund 36 %
vorn, gefolgt von den Einzelhändlern, auf die 21 % aller Werbeeinblendungen
entfallen. Bei letzteren waren Amazon und eBay mit jeweils 120 Mio. Einblendungen
die größten Werbekunden. Finanzdienstleister belegen in der
Rangfolge der werbeintensivsten Branchen mit 16 % den dritten Platz. Die
von Adrelevance.com
erhobenen Zahlen beziehen sich auf Bannerschaltungen im August dieses
Jahres.
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