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Corona macht es überdeutlich: Wir brauchen dringend eine europäische Dateninfrastruktur

EB Updated

Halb Deutschland arbeitet wegen des Coronavirus derzeit im Home Office, das zeigen aktuelle Zahlen des Branchenverbands BITKOM. Die massenhafte Heimarbeit verschärft dabei ein Problem, mit dem wir in Deutschland und Europa schon länger zu kämpfen haben. Aufgrund des großen Zeitdrucks nutzen viele IT-Abteilungen einfach kurzerhand die Public-Cloud-Dienste der US-amerikanischen Internetgiganten, um die Home Offices mit den nötigen Tools auszustatten – und diese Dienste unterliegen allesamt dem US Cloud Act.

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Dieses relativ neue Gesetz ermöglicht es amerikanischen Behörden, von Cloud-Providern aus ihrem Land die Herausgabe sämtlicher Daten einer Person oder eines Unternehmens zu verlangen – und das selbst dann, wenn sie sich auf Servern befinden, die nicht in den USA stehen. Das läuft nicht nur europäischen Datenschutzgesetzen wie der DSGVO diametral entgegen; auch der Wirtschaftsspionage ist damit Tür und Tor geöffnet. Dass das nicht nur eine hypothetische Gefahr ist, haben bereits die Snowden-Enthüllungen eindrucksvoll gezeigt. In Zeiten von Handelskriegen, Donald Trump und „America First“ dürften nun auch noch die allerletzten Hemmungen dafür gefallen sein.

Deshalb macht spätestens die aktuelle Situation überdeutlich, wie richtig die Europäische Union mit ihrer Datenstrategie liegt, die sie Mitte Februar vorgestellt hat und mit der sie die Weichen für die digitale Zukunft Europas stellen will. Ein zentraler Punkt dieser Strategie ist die Schaffung einer europäischen Dateninfrastruktur. ownCloud begrüßt diesen Plan ausdrücklich. Europa muss nun endlich aufwachen und sich aus der Abhängigkeit der US-amerikanischen Internetgiganten und dem Würgegriff des US Cloud Act befreien; denn solange wir in Europa diesem Gesetz unterliegen – und das tun wir de facto – sind Datenschutz und Datensouveränität Dinge der Unmöglichkeit. 

Und dabei müssen wir keineswegs bei Null anfangen. Die nötigen Technologien dazu sind in Europa nämlich durchaus vorhanden. Sie sind nur nicht so bekannt wie die Produkte der marktaggressiven US-amerikanischen Player mit ihren riesigen Marketingbudgets. Vor allem innerhalb der Open-Source-Community existieren bereits zahlreiche Erfolgsprojekte, die den Aufbau eigener, unabhängiger Cloud-Infrastrukturen vorantreiben.

Ihre größte Stärke ist dabei der frei verfügbare Quellcode. Dadurch kann sich jeder selbst davon überzeugen, ob eine Software Hintertüren enthält, über die Daten an unbefugte Dritte abfließen. Und in Sachen Funktionalität, Performance und Benutzerfreundlichkeit brauchen sie sich keineswegs hinter den Amerikanern zu verstecken, ganz im Gegenteil: dafür sorgt schon alleine die Schwarmintelligenz der Community. Die Chance, uns von den US-amerikanischen Datenkraken zu befreien, gibt es also schon länger – jetzt ist es an der Zeit, sie endgültig zu ergreifen.

Statement von Tobias Gerlinger, Managing Director bei ownCloud

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