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Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel in El Salvador: Ein Jahr danach, und was daraus wurde

Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel in El Salvador: Ein Jahr danach, und was daraus wurde Foto

Im September 2021 machte El Salvador international Schlagzeilen: Als erstes Land der Welt erklärte es Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel. Die Maßnahme galt als Pionierschritt und wurde von der internationalen Finanzwelt, der Krypto-Community und vielen Regierungen aufmerksam beobachtet. Doch drei Jahre später hat sich viel verändert, auch gesetzlich. Was wurde aus dem ehrgeizigen Experiment?

Ein radikaler Schritt mit klaren Zielen

Als Präsident Nayib Bukele Bitcoin zur offiziellen Landeswährung neben dem US-Dollar erhob, standen mehrere wirtschaftliche Ziele im Raum: mehr Unabhängigkeit vom Dollar, mehr finanzielle Inklusion für Millionen unbanked Bürgerinnen und Bürger und nicht zuletzt die Hoffnung auf ausländische Investitionen. Die Einführung der digitalen Wallet „Chivo“ sollte eine barrierearme Nutzung ermöglichen, staatliche Zahlungen digitalisieren und Rücküberweisungen effizienter machen.

Gleichzeitig präsentierte Bukele Pläne für die Emission sogenannter „Bitcoin-Bonds“ und ein staatlich gefördertes Mining mit erneuerbarer Geothermie-Energie, ambitioniert für ein Land mit instabiler Infrastruktur.

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Was sich wirklich verändert hat

Kurzfristig folgten euphorische Reaktionen, auch von vielen Privatanlegern. Doch der Alltag sah oft anders aus. Technische Probleme, ein hohes Maß an Skepsis gegenüber digitalen Zahlungsmitteln und eine fehlende flächendeckende Internetinfrastruktur führten dazu, dass sich die Chivo-Wallet nicht nachhaltig durchsetzen konnte.

Laut einer repräsentativen Umfrage des National Bureau of Economic Research nutzten 2023 nur noch rund 8 % der Bevölkerung Bitcoin aktiv, bei einer ursprünglich viel höheren Downloadquote. Viele Salvadorianer verwendeten das Startguthaben, kehrten aber dann zu Dollar-Transaktionen zurück, und das, obwohl Bitcoin zunächst wie ein absolut unanhaltbares Phänomen galt, das viele Menschen über Nacht reich machen sollte.

Die Hoffnung, Rücküberweisungen per Bitcoin effizienter abzuwickeln, erfüllte sich ebenfalls nicht: Im Jahr 2023 wurden weniger als 1,1 % der Remittances über Kryptowährungen abgewickelt. Im ersten Quartal 2025 lag der Anteil sogar bei nur rund 0,5 %.

Der Kurs von Bitcoin brach dann im Jahr 2022 massiv ein, von über 60.000 USD auf unter 20.000 USD. Das hatte natürlich auch unmittelbare Auswirkungen auf El Salvadors Staatshaushalt, auch wenn die Regierung ihre Bestände nicht veräußerte und somit nur „buchhalterische Verluste“ erlitt.

Bis Juni 2025 hält der Staat rund 5.750 BTC, was einem Gegenwert von etwa 600 Millionen US-Dollar entspricht. Durch den Kursanstieg 2024/25 verzeichnet das Land damit aktuell ein Plus von mehr als 50 % gegenüber den ursprünglichen Kaufwerten, je nach Betrachtungszeitpunkt sogar über 100 %.

Gleichzeitig reagierte die internationale Finanzwelt mit Vorsicht. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sprach sich immer wieder gegen Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel aus. Im Januar 2025 folgte schließlich die politische Kehrtwende. El Salvadors Parlament hob den Zwang zur Akzeptanz von Bitcoin auf. Zwar ist Bitcoin weiterhin erlaubt, aber seine Nutzung ist freiwillig und keine Voraussetzung mehr für Steuerzahlungen oder staatliche Dienstleistungen, wie es ursprünglich der Fall war.

Kritik und gesellschaftliche Auswirkungen

Auch sozial blieb das Projekt weit hinter den ersten Erwartungen zurück. Trotz symbolischer Stärke hatte das Experiment nur wenig positiven Einfluss auf die ökonomische Realität vieler Menschen in El Salvador. Besonders in ländlichen Regionen fehlt es bis heute an Internetzugang, digitaler Bildung und Vertrauen in staatliche IT-Lösungen.

Transparenzfragen kamen ebenfalls auf: Die genauen Bestände, Wallets und Käufe der Regierung wurden nie vollständig offengelegt. Die Debatte um mögliche Interessenkonflikte und intransparente Projektverträge hält bis heute an.

Trotz durchwachsener Bilanz bleibt El Salvador ein Referenzfall. Länder wie die Zentralafrikanische Republik, Nigeria oder auch einige Regionen in Südamerika haben begonnen, mit Krypto-Zahlungen zu experimentieren, teilweise mit ähnlichen Schwierigkeiten.

Das Beispiel zeigt: Die Einführung einer Kryptowährung als gesetzliches Zahlungsmittel ist kein Allheilmittel. Sie verlangt stabile Rahmenbedingungen, transparente Regulierung, IT-Sicherheit, Aufklärung und eine Einbettung in ein funktionierendes Finanzsystem.

Für Unternehmen, die im E-Commerce oder digitalen Zahlungswesen aktiv sind, lohnt sich ein tieferer Blick auf diese Entwicklungen. ecin.de/e-payment bietet hierzu regelmäßig Fachbeiträge mit konkreten Anwendungsbeispielen und Branchenanalysen.

Implikationen für europäische Märkte

Auch wenn El Salvadors Ansatz in Europa zunächst als exotisch galt, bleibt das Thema für europäische Finanzmärkte nicht irrelevant. Mit der Einführung der MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets), die ab Ende 2024 EU-weit gültig ist, schafft Europa erstmals einen einheitlichen Rechtsrahmen für Kryptowährungen. Im Gegensatz zu El Salvador verfolgt die EU einen regulierten Zugang zu digitalen Assets – mit strengen Transparenz- und Sicherheitsanforderungen.

Und trotzdem beobachten auch europäische Akteure genau, wie sich die freiwillige Nutzung von Kryptowährungen im Alltag bewährt. Für Banken, Payment-Dienstleister und Fintechs ergeben sich daraus nämlich ganz neue Geschäftsfelder, zum Beispiel im Bereich tokenisierter Assets oder Blockchain-basierter Überweisungsdienste.

Die Lehre aus El Salvador ist wohl, dass digitale Währungen zwar Chancen bieten können, sie aber kein Ersatz für stabile Institutionen sind. Für Europa gilt deshalb, dass Innovation natürlich etwas gutes ist, aber auch die entsprechende regulatorische Absicherung und technische Reife benötigt. Ähnlich steht es nämlich um das Thema künstliche Intelligenz.

Lehren aus einem mutigen Projekt

Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel war ein mutiger Schritt, aber kein Selbstläufer. Die Vision, durch digitale Währungen wirtschaftliche Souveränität zu gewinnen, bleibt spannend. Doch die Realität zeigt, dass technische Hürden, mangelnde Akzeptanz und internationale Skepsis die Umsetzung erschweren.

El Salvador hat seine Lektion inzwischen selbst gezogen und das Gesetz entschärft. Doch das Land bleibt ein Pionier – nicht trotz, sondern gerade wegen seiner Fehler. Für die globale Krypto-Welt ist es eine Mahnung und ein Lernfall zugleich: Innovation braucht nicht nur Mut, sondern auch Geduld, Struktur und Transparenz.

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.

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