Der Traum vom eigenen Kosmetikstudio klingt verlockend, doch bevor die ersten Behandlungen beginnen können, steht eine wichtige Frage im Raum: Mit welchen Kosten ist bei der Gründung zu rechnen? Von der Miete über die Ausstattung bis hin zu laufenden Ausgaben, die Eröffnung eines Kosmetikstudios bringt zahlreiche finanzielle Aspekte mit sich, die sorgfältig kalkuliert werden sollten.
Die passende Immobilie
Der Standort bildet das Fundament für den künftigen Geschäftserfolg. Eine zentrale Lage zieht Kundschaft an, schlägt sich jedoch auch in höheren Kauf- oder Mietpreisen nieder. Innenstadtlagen oder stark frequentierte Einkaufsstraßen sind beliebt, während Randlagen günstiger zu haben sind, aber möglicherweise zusätzlichen Werbeaufwand erfordern oder aber für manche Personen schlichtweg nicht zu erreichen sind.
Neben der monatlichen Miete fallen natürlich auch Nebenkosten an: Heizung, Wasser, Strom und Müllentsorgung sind fest einzuplanen. Renovierungsarbeiten können ebenfalls ins Gewicht fallen. Bodenbeläge, frische Wandfarben, Beleuchtung sowie sanitäre Anlagen verursachen zusätzliche Kosten, die beim Einzug fällig werden.
Einrichtung und Ausstattung
Ohne eine vollständige Ausstattung kann der Betrieb nicht starten. Hierbei ist nicht nur an Behandlungsräume zu denken, auch der Empfangs- und Wartebereich sowie Personalräume benötigen passendes Mobiliar. Behandlungsliegen, Lupenlampen, Regale, Schränke, Spiegel und Sitzmöbel gehören zur Grundausstattung. Je nach angebotenen Dienstleistungen, sind eventuell auch spezielle Geräte und Apparaturen notwendig, z. B. für Mikrodermabrasion, Haarentfernung oder Ultraschallbehandlungen. Je nach Behandlungsangebot können die Anschaffungskosten also mitunter stark variieren. Hochwertige Kosmetikliegen sorgen dabei für Komfort und Funktionalität.
Daneben spielen auch Verbrauchsmaterialien eine Rolle. Hierzu zählen: Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Handschuhe, Einwegmaterialien, Cremes, Seren, Masken und Ampullen. Diese laufenden Posten müssen regelmäßig nachgekauft werden und sollten von Anfang an in der Kalkulation berücksichtigt werden.
Personal- und Fortbildungskosten berücksichtigen
Wer nicht alleine arbeiten möchte, benötigt Personal. Die Gehälter für Kosmetikerinnen und Kosmetiker, Empfangsmitarbeiter und Reinigungskräfte belasten das monatliche Budget. Zusätzlich entstehen Kosten für Personalneugewinnung, wie Stellenanzeigen oder Vermittlungsgebühren. Fortbildungen sorgen dafür, dass die Mitarbeiter auf dem aktuellen Stand bleiben. Seminare, Zertifikate und Workshops erweitern das Behandlungsangebot und steigern die Qualität der Dienstleistungen und sichern somit den Fortbestand des Studios. Für diese Qualifikationen fallen sowohl Kursgebühren als auch eventuelle Reisekosten an.
Marketing als Kosten- und Erfolgsfaktor
Ein neues Kosmetikstudio lebt davon, bekannt zu werden. Werbung verschlingt gerade in der Anfangszeit erhebliche Summen. Zu den möglichen Maßnahmen gehören: Flyeraktionen in der Umgebung, Printanzeigen in lokalen Zeitungen und Magazinen, Kooperationen mit umliegenden Geschäften, Eröffnungsangebote zur Kundengewinnung sowie eine professionelle Webseite mit ansprechenden Bildern.
Auch Aktivitäten auf Social-Media-Plattformen wie Instagram oder Facebook sollten ins Auge gefasst werden. Wer sich professionelle Unterstützung durch Werbeagenturen oder Fotografen sichert, sollte hierfür ebenfalls ein Budget festlegen.
Genehmigungen und rechtliche Anforderungen
Für die Eröffnung eines Kosmetikstudios sind je nach Angebot verschiedene Genehmigungen erforderlich. Gesundheitsämter oder Handwerkskammern können beteiligt sein. Die Gebühren variieren je nach Standort und Umfang der angebotenen Leistungen. Gewerbeanmeldung, eventuell ein Eintrag in das Handelsregister und steuerliche Registrierung sind ebenfalls mit Kosten verbunden. Hinzu kommen wichtige Versicherungen wie Betriebshaftpflicht, Inhaltsversicherung für die Ausstattung und gegebenenfalls eine Rechtsschutzversicherung, um das Unternehmen umfassend abzusichern.
Technische Ausstattung und Verwaltungssoftware
Ein professioneller Geschäftsbetrieb kommt kaum ohne technische Hilfsmittel aus. Buchhaltungsprogramme, Terminplanungssoftware, Kassensysteme sowie Kundendatenbanken vereinfachen die Organisation erheblich. Hier entstehen einmalige Anschaffungskosten für Computer, Tablets, Drucker und Netzwerktechnik. Auch monatliche Lizenzgebühren für die Software und Kosten für den IT-Support müssen berücksichtigt werden. Internet- und Telefonanschluss sind weitere fixe Kostenpunkte.
Finanzielle Reserven für einen sicheren Start
Selbst bei einer noch so sorgfältigen Planung können unvorhergesehene Ausgaben auftreten. Rücklagen helfen, solche Situationen problemlos zu überstehen. Schwankungen bei der Auslastung, saisonale Flauten oder Reparaturen an Geräten belasten das Budget schnell. Auch steuerliche Vorauszahlungen und Nachzahlungen können unerwartet hoch ausfallen. Eine solide finanzielle Basis sorgt dafür, dass das Geschäft auch in schwierigen Phasen stabil bleibt.
Laufende Nebenkosten im Überblick
Neben den bekannten großen Posten entstehen im täglichen Betrieb weitere, oft unterschätzte Ausgaben. Hierzu gehören: Beiträge für Berufsverbände, Gebühren für Gema-Lizenzen, Wartungsverträge für technische Geräte, Buchhaltungs- und Steuerberatungskosten sowie Gebühren für Kartenzahlungssysteme. Diese regelmäßigen Belastungen müssen fest in die monatliche Kalkulation aufgenommen werden, um die Liquidität langfristig zu sichern.
Foto: KI generiert