Bringt der Handel über Online-Shopping-Malls für die Anbieter Vorteile?

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Wie auch die realen Malls vereinen Online Shopping Malls die Angebote unterschiedlicher Händler unter einem Dach. Ob sich so Vorteile für den elektronischen Handel realisieren lassen, ist gegenwärtig sehr umstritten, das Konzept ist bislang nicht ohne heftige Kritik geblieben. Zentral ist dabei die Frage: Schaffen Online Malls tatsächlich zusätzlichen Nutzen für die Anbieter und Nachfrager?
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Die Befürworter des Konzepts betonen zum einen, dass die Bündelung der Angebote unter einer elektronischen Adresse attraktiver für die Nachfrager ist: langwieriges Suchen ist nicht mehr notwendig, der Einkauf unterschiedlicher Produkte wird vereinfacht. Zum anderen sinken durch den Verbund die Werbungskosten der Anbieter und Promotionskampagnen werden oftmals von den Mallbetreibern initiiert und durchgeführt. In vielen Fällen kann auch die technische Infrastruktur gemeinsam genutzt werden, der Mallbetreiber stellt Shopping- und Zahlungssysteme zur Verfügung. Im Netcenter Marketplace zahlt Netscape darüber hinaus bis zu 50 US$ an Kunden, deren Kreditkarte unberechtigt genutzt wurde im Rahmen einer Marketplace Guarantee.

Wasser auf die Mühlen der Kritiker des Mall Konzeptes gaben im letzten Jahr die Einstellungen der ambitionierten Mallprojekte Marketplace von MCI und World Avenue von IBM. Im Kern argumentieren die Gegner, dass im Internet die Anhäufung, die Agglomeration, von unterschiedlichen Angeboten keineswegs den Einkauf unterstützt. Schließlich ist die Konkurrenz nur einen Mouseklick entfernt. Die Kunden müssen keineswegs lange Wege auf sich nehmen, um andere Einkaufszentren zu erreichen.
Im deutschsprachigen Raum scheint die Entwicklung, wenn auch zeitlich verzögert, ähnlich zwiespältig zu verlaufen. Ein ehrgeiziges Projekt wie der Future Place, dessen Gestaltung und Konzeption hochgelobt ist nicht mehr erreichbar. Die deutsche Compuserve Mall dümpelt trotz großer Anstrengungen mit wenigen Angeboten vor sich hin. Etabliert hat sich aber inzwischen der Netzmarkt, mit dessen Erfolg die Betreiber nach eigenen Angaben sehr zufrieden sind.

Eine über die reine Agglomeration hinausgehende Strategie verfolgt seit geraumer Zeit auch mit gutem Erfolg die Bodensee Mall. Betont wird hier insbesondere der regionale Bezug, der eine Brücke zwischen dem realen Bodenseegebiet und den virtuellen Angeboten schlagen soll. Ungeklärt ist bislang allerdings, ob dieses Projekt auch nach Auslaufen der öffentlichen Förderung wirtschaftlich sinnvoll agieren kann.

Festzustellen ist, dass Online Malls keineswegs den Königsweg zum Erfolg im elektronischen Handel darstellen. Es vielmehr Vorsicht geboten: nur in den seltensten Fällen lassen sich erfolgreiche Beispiele übertragen, wenn die Voraussetzungen nicht gleich sind. Die elektronische Einkaufswelt leidet nicht unter Verkehrsproblemen, Parkgebühren und kurzen Öffnungszeiten. Hier zählen Preisvorteile, Attraktivität des Angebotes und Kundenservice.

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