Wer hat noch nicht: Smartphones und Funk-PDAs

Unternehmen wie auch Einrichtungen der öffentlichen Hand haben in den letzten zwölf Monaten kräftig in die Anschaffung von kommunikationsfähigen mobilen Handhelds investiert: Der Anteil der Unternehmen, die Smartphones und Funk-PDAs einsetzen, ist gestiegen, die Handheldflotten sind größer geworden. Bei den Anwendungen liegt die eMail-Kommunikation an erster Stelle – mit deutlichem Vorsprung vor der Telefonie.

Kopfzerbrechen bereiten den IT-Verantwortlichen nach wie vor die Sicherheitslücken. Als Hemmschuh erweist sich hier das Fehlen einer einheitlichen Security-Policy. Zuversichtlich stimmt aber, dass das Sicherheitsbewusstsein wächst. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der Handheld-Security-Studie, die der Münchener Spezialist für plattformübergreifende PDA- und Smartphone-Firmenlösungen ubitexx bereits zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit der renommierten IT-Fachzeitschrift „Informationweek“ durchgeführt hat. An der Studie haben sich 495 IT-Verantwortliche – überwiegend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz – beteiligt.

Der Siegeszug der Smartphones und Funk-PDAs setzte sich in den letzten zwölf Monaten fort. Die Technikeinkäufer der Unternehmen und der öffentlichen Einrichtungen schafften offenbar verstärkt kommunikationsfähige mobile Handhelds an – dies gilt für alle Branchen. Gleichzeitig werden die Handheldflotten immer größer. So stieg der Anteil der Unternehmen, die mindestens 500 Handhelds im Einsatz haben, von 5,8 Prozent auf 7,6 Prozent. Vorreiter bei der Nutzung von Smartphones und Funk-PDAs sind die Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche. Bei jedem fünften Unternehmen der Branche (20 Prozent) sind heute bereits 500 Handhelds oder mehr im Einsatz (Vorjahr: 6 Prozent). Auf Platz 2 der Rangliste liegen die Unternehmen der Industrie: Immerhin 14 Prozent der Industriebetriebe verfügen über große Handheldflotten mit mindestens 500 Geräten (Vorjahr: 7 Prozent). Das Schlusslicht bildet die öffentliche Hand. Hier liegt die Zahl der eingesetzten Handhelds durchweg unter der Grenze von 500 Geräten.

„Bisher war der Kauf eines Smartphones oder Funk-PDAs eher die Privatsache der Mitarbeiter“, kommentiert Markus Müller, Geschäftsführer der ubitexx GmbH, das Ergebnis der Studie. Das habe sich aber in den vergangenen 18 bis 24 Monaten spürbar geändert. Die kommunikationsfähigen mobilen Handhelds machten immer häufiger Handys und Notebooks den Platz streitig. „Viele Mitarbeiter sind unterwegs mit einem Handheld besser bedient als mit einem Notebook“, so Müller weiter, „das liegt nicht nur an dem geringeren Gewicht der Geräte, sondern auch an den deutlichen geringeren Anschaffungskosten.“ Praktisch alle großen Provider haben sich auf die gestiegene Nachfrage nach den mobilen Alleskönnern eingestellt und bieten zwischenzeitlich subventionierte Geräte mit Kartenvertrag für die Sprach- und Datenkommunikation an.

Die Killerapplikation ist eindeutig die eMail-Kommunikation, und zwar noch vor der Telefonie. Zwei Drittel der befragten IT-Verantwortlichen (65 Prozent) gaben an, dass die Geräte in ihrem Unternehmen für das Versenden von eMails und den Abgleich der so genannten PIM-Daten (Personal Information Management), also Kalendereinträgen, persönlichen Kontakten und Aufgaben, genutzt werden. Zum Vergleich: Nur 59 Prozent der Befragten nutzen die Handhelds tatsächlich auch zum Telefonieren. In einem Viertel der Unternehmen (26 Prozent) greifen die Handheld-Nutzer bereits von unterwegs auf Datenbanken sowie CRM- und ERP-Systeme zu.

Nachholbedarf besteht hingegen bei der Nutzung kommunikationsfähiger mobiler Geräte für die Außendienststeuerung. Bislang macht hiervon gerade einmal jedes zehnte Unternehmen (11 Prozent) Gebrauch. Dabei sind es vor allem die größeren Firmen, die das Potenzial der Handhelds für die Außendienststeuerung erkannt haben. Verantwortlich hierfür könnte die fehlende strategische Ausrichtung der IT sein. „Investitionen in mobile Außendienstlösungen werden heute überwiegend von den direkten Fachabteilungen angestoßen“, so Markus Müller. Erschwerend komme hinzu, dass die Anbindung der Handhelds an bestehende CRM-Systeme heute noch nicht über Standardlösungen realisiert werden könne. Die Entwicklung individueller Lösungen rechne sich aber erst ab einer bestimmten Zahl von Handhelds, so Müller weiter.

Dagegen wird der Zugriff auf Datenbanken über Smartphones und Funk-PDAs vor allem von den kleinen Unternehmen genutzt. Während bei den Firmen mit maximal 19 Mitarbeitern etwa jeder dritte Nutzer (30 Prozent) mit dem Handheld auf Datenbanken zugreift, gilt dies bei den Firmen ab 2.000 Mitarbeitern nicht einmal für jeden fünften Handheld-Nutzer (17 Prozent). Für ubitexx-Geschäftsführer Markus Müller ist dies ein klarer Beleg dafür, dass die Nutzung von Handhelds hilft, die Organisation flexibler und effektiver zu gestalten: „Bei kleineren Firmen ersetzt der Handheld den Anruf bei der Sekretärin oder der Assistentin“, so Müller, „stattdessen greifen die Mitarbeiter bei Bedarf von unterwegs direkt auf die benötigten Daten zu.“

Eine Erklärung für die relative Zurückhaltung größerer Firmen bei dem mobilen Zugriff auf Datenbanken könnte in Sicherheitserwägungen liegen. So legen die Ergebnisse der Studie die Vermutung nahe, dass die Sicherheitsrisiken beim Einsatz von Handhelds mit zunehmender Größe des Unternehmens bzw. der Handheldflotte ansteigen. Während der Anteil der Firmen mit bis zu 500 Mitarbeitern, die in den letzten 12 Monaten im Zusammenhang mit der Nutzung von Handhelds mindestens einen schwerwiegenden sicherheitsrelevanten Vorfall zu verzeichnen hatten, von 20 Prozent im Vorjahr auf 6 Prozent gesunken ist, stieg dieser Anteil bei den Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern von 20 Prozent im Vorjahr auf 23 Prozent an.

Zudem dürfte die Dunkelziffer bei den sicherheitsrelevanten Vorfällen nach wie vor recht hoch sein. So gibt immerhin jedes zehnte Unternehmen (12 Prozent) an, ein solches Ereignis nicht komplett ausschließen zu können. In der Finanzdienstleistungsbranche gilt dies sogar für jedes fünfte Unternehmen (18 Prozent). An erster Stelle der Sicherheitsrisiken liegt der Verlust oder Diebstahl eines Handhelds. Knapp zwei Drittel der mit Sicherheitsvorfällen konfrontierten Firmen (62 Prozent) hatten der Studie zufolge schon mindestens einmal mit einem solchen Vorfall zu kämpfen. Auf Platz 2 der Liste der häufigsten Sicherheitsvorfälle liegt der Verlust von sensiblen Daten infolge eines Benutzerfehlers oder eines Hardwareschadens (46 Prozent). Ein Drittel der betroffenen Firmen (31 Prozent) verzeichnete in den letzten 12 Monaten einen Angriff auf ein mobiles Gerät über die Funkschnittstellen GSM, GPRS, WLAN oder Bluetooth. Ein Viertel der Betriebe, die mit sicherheitsrelevanten Vorfällen zu kämpfen hatten, hatte einen Datendiebstahl (23 Prozent) oder einen nicht authorisierten Zugriff auf sensible Daten (23 Prozent) zu beklagen. Ebenfalls etwa ein Viertel der von Sicherheitsproblemen geplagten Unternehmen (23 Prozent) hatte Schwierigkeiten mit der Einschleusung von Viren über Handhelds ins Datennetz. Etwa jedes zehnte Unternehmen (8 Prozent) registrierte einen Angriff beim mobilen Datentransfer.

Angesichts dieser Zahlen überrascht es, dass die Unternehmen bis heute noch weit von einer einheitlichen Security-Policy, die alle Gerätekategorien – Mainframes, Server, PCs, Notebooks und Handhelds – umfasst, entfernt sind. Zwar stieg der Anteil der Firmen mit einer einheitlichen Sicherheitspolitik gegenüber dem Vorjahr leicht an. Mit 46 Prozent (Vorjahr: 39 Prozent) liegt dieser Anteil aber noch immer unter der kritischen 50-Prozent-Schwelle. Dabei stieg der Anteil der Befragten, die eine geräteübergreifende Security-Policy für wichtig oder sogar sehr wichtig erachten, im gleichen Zeitraum von 56 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 66 Prozent.

Das wachsende Bedürfnis nach einer einheitlichen Sicherheitspolitik, die bestehende Lücken bei der Handheldflotte beseitigt, spiegelt sich auch in der hohen Investitionsbereitschaft wider. So planen zwei Fünftel der befragten Unternehmen innerhalb der nächsten 12 Monate in die Handheld-Security zu investieren. Besonders ausgeprägt ist die Investitionsbereitschaft bei den Unternehmen der Industrie (53 Prozent) und der Finanzwirtschaft (48 Prozent). Dagegen plant im Handel nur etwa jedes dritte Unternehmen (30 Prozent) Investitionen in die Sicherheit der eigenen Handheldflotte. Unterschiede in der Investitionsbereitschaft zeigen sich auch bei der Größe der Unternehmen. Während der Anteil der Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, die Investitionen in die Handheld-Security planen, bei 51 Prozent liegt, beträgt dieser Anteil bei den Betrieben mit höchstens 500 Mitarbeitern gerade einmal 33 Prozent.

Eine wachsende Unterstützung erfährt den Ergebnissen der Studie zufolge die Forderung nach einer zentralen Administration der Handhelds, gemeint ist damit vor allem die Wartung der Geräte und das Release-Management, sowie die Einbindung der Handhelds in das IT-Asset-Management. Besonders ausgeprägt ist der Wunsch nach einer zentralen Administration in den großen Firmen. Bei den Unternehmen mit 2.000 und mehr Mitarbeitern sprechen sich vier von fünf IT-Verantwortlichen (83 Prozent) dafür aus (Vorjahr: 73 Prozent). Zum Vergleich: Bei den Unternehmen mit maximal 19 Mitarbeitern liegt der Anteil derer, die sich für eine zentrale Administration aussprechen, gerade einmal bei 55 Prozent (Vorjahr: 51 Prozent).

Eine kostenfreie Kurzfassung der Handheld-Security-Studie steht im Internet unter www.ubitexx.de/de zum Download bereit.

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