Ruhestandsplanung: Was wirklich wichtig ist

  • Manuel Wiegmann
Updated
Ruhestandsplanung: Was wirklich wichtig ist

Einige wenige Punkte machen den Unterschied zwischen einer professionellen Ruhestandsversorgung und dem Risiko eines finanziellen Schiffsbruchs im Alter.

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Unternehmer und ihre Unternehmen: Das ist im Mittelstand oftmals dasselbe. Eigentümer-Geschäftsführer unterwerfen sich völlig dem Erfolg ihres Unternehmens und setzen alle verfügbaren Ressourcen dafür ein. Das geht in der Praxis so weit, dass sie sich kaum Gehalt zahlen und auch den größten Teil der Gewinne im Unternehmen belassen, um diese direkt wieder zu reinvestieren. Mit dem Ziel, den Betrieb dauerhaft noch erfolgreicher zu machen. 

Aber eben auch mit dem Resultat, dass die eigene Versorgung im Alter zu kurz kommt. Denn nur darauf zu spekulieren, dass in vielen Jahren jemand einmal viel Geld für das Unternehmen zahlen wird, damit sich der Unternehmer als Millionär zur Ruhe setzen kann, diesen Fehler sollte niemand begehen. Wichtig ist, so früh wie möglich mit laufenden Beiträgen für den eigenen Ruhestand vorzusorgen und sich auf diese Weise im Alter von der Zukunft seines Betriebs unabhängiger zu machen.

Dabei sind einige wenige Punkte entscheidend für die erfolgreiche Absicherung des Ruhestands. Da ist zum einen der Horizont. Wer früher spart, hat länger Zeit dafür, lautet die Devise. Will heißen: Jedes Jahr, das ein Unternehmer früher mit der Altersvorsorge beginnt, spielt ihm in die Karten, denn er hat mehr Zeit, das gewünschte Kapital bereitzustellen. Wer ab 30 ein passendes Produkt bespart, hat weniger Druck als der, der erst mit 45 oder 50 damit anfängt. Das kann man leicht errechnen. Wer 35 Jahre lang monatlich 500 Euro einzahlt, bekommt am Ende bei einer durchschnittlich dreiprozentigen Verzinsung knapp 370.000 Euro heraus. Bei 20 Jahren sind es hingegen 165.000 Euro – also weit wenige als die Hälfte. Der Zinseszinseffekt macht den Unterschied.

Apropos Produkt: Das ist der zweite wichtige Punkt. Immer noch werden unfassbar viele unbrauchbare Finanz- und Versicherungsprodukte vermarktet, die nur den Zwecken der jeweiligen Gesellschaften dienen, aber keinesfalls dem Anleger. Der Auswahl des richtigen Produkts sollte daher unbedingt höchste Priorität zukommen und keinesfalls nur beiläufig erfolgen. Dies kann die Altersvorsorge schon gefährden, bevor sie begonnen hat. Wichtige Parameter dabei sind die Flexibilität der Anlage (Kann der Investor unabhängig Summen einzahlen, zwischendurch aussetzen oder sogar Gelder entnehmen?), die Kosten (Wie viel Geld kostet die Anlage tatsächlich?), die wirklich erzielbare Rendite (Wie wird das Geld angelegt?) und das Risikomanagement (Was wird unternommen, um Verluste zu begrenzen?). Nur wenn diese Parameter stimmen und miteinander im Verhältnis stehen, wird sich echte Zufriedenheit mit dem Produkt einstellen.

Ebenso wichtig: Zu jeder Altersvorsorge gehört die Analyse der finanziellen Situation. Gibt es eine abbezahlte Immobilie? Welche Ausschüttungen aus dem Unternehmen? Wie viel Geld brauche ich eigentlich zum Leben im Alter? Wer beispielsweise 3000 Euro monatlich ausgeben möchte oder muss, kann leicht hochrechnen, wie hoch sein Kapitalbedarf ist. In zehn Jahren braucht er 360.000 Euro, in 20 Jahren 720.000 Euro – und wer überdurchschnittlich lange lebt, Jahr für Jahr nochmals 36.000 Euro obendrauf. Das ist das sogenannte Langlebigkeitsrisiko, das viele Anleger vergessen, aber dringend absichern müssen. Sonst entsteht aus dem finanziell sorgenfreien Ruhestand aufgrund der längeren Lebensdauer das Risiko der Altersarmut.

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