Risikomanagement durch vorausschauende Planung

  • Corinne Rennert-Bergenthal
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Jedes Unternehmen kann in Schieflage geraten. Um schwerwiegende Schäden zu verhindern, ist es notwendig, sich potenziellen Risiken bewusst zu sein und ein System zur Vorbeugung zu implementieren.

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In Deutschland geht die Zahl der Insolvenzen weiter zurück. Im Jahr 2017 wurden von Creditreform insgesamt 116.000 Insolvenzfälle registriert (2016: 122.590). Die Zahl der Insolvenzen verringerte sich das siebte Jahr in Folge und erreichte den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2003. Im Vergleich zum bisherigen Höchststand der Unternehmensinsolvenzen (2003: 39.470) haben sich die Fallzahlen aktuell fast halbiert, berichtet die Wirtschaftsauskunftei weiter.

Den Unternehmen in Deutschland geht es also gut. Aber zugleich sollten sie sich nicht auf ihren Zahlen ausruhen, denn nicht wenige Experten erwarten, dass sich die Lage bei den Unternehmensinsolvenzen in den kommenden Jahren erheblich zum Negativen verändern wird. Und dann können möglicherweise auch heute stabil wirtschaftende Unternehmen in Schieflage geraten, weil die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung auf die Zahlen drückt und/oder bestimmte Branchen von einer konjunkturellen Krise besonders betroffen sind.

Somit kann es für Unternehmen Sinn ergeben, sich frühzeitig mit möglichen Krisenszenarien zu befassen und die Struktur so auszurichten, dass eine negative wirtschaftliche Entwicklung die Organisation nicht bedrohlich schädigen kann – beziehungsweise dass durch präventive Maßnahmen gewisse Risiken, von denen ganze Märkte betroffen sein können, umgangen werden können. Denn das größte Risiko für ein Unternehmen und einen Unternehmer bleibt die Insolvenz.

Das Stichwort ist das Risikomanagementsystem. Damit wird ein System geschaffen, dass interne und externe Faktoren definiert und laufend bewertet, die zu einer Insolvenz führen können. Diese Faktoren müssen Unternehmen rechtzeitig erkennen und dementsprechend reagieren – auch wenn sich externe Faktoren wie generelle konjunkturelle Veränderungen nicht beeinflussen lassen. Allerdings können diese externen Faktoren genau beobachtet und frühzeitig entsprechende Vorkehrungen getroffen werden, falls sich ein Krisenfall anbahnt.

Ein weiterer Punkt ist das finanzielle Risikomanagement. Dabei geht es darum, finanzielle Einbußen abzuwenden, indem Marktpreisrisiken und Liquiditätsrisiken professionell administriert werden und Kreditrisiken genau im Blick behalten werden. Was passiert, wenn ein Schuldner ausfällt, beispielsweise der Kunde, der Dienstleistungen oder Waren „auf Pump“ erhalten hat? Inwiefern kann dies das Unternehmen gefährden – kommen dadurch womöglich selbst Insolvenzrisiken auf? Hierbei kann es sinnvoll sein, zum einen auf Bonitätsprüfungen zu setzen, bevor ein Geschäft eingegangen wird. Zum anderen, und das ist der weitaus wichtigere Punkt, müssen diese Ausfallrisiken in die unternehmerische Planung im Sinne der Risikoprävention „eingepreist“ werden.

Die Identifikation aller denkbaren wirtschaftlichen (und möglicherweise auch fiskalischen) Risiken ist die Basis des entsprechenden Risikomanagementsystems und absolute Führungsaufgabe. Denn nur ein funktionierendes Präventionssystem kann ein Unternehmen protektiv absichern und dafür sorgen, dass es nicht kalt von einer Krise erwischt wird. Die Substanz einer Organisation wird durch ein solches Risikomanagementsystem deutlich gestärkt und damit auch die Attraktivität am Markt für Mitarbeiter, Finanzierer und Investoren.

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