Liquidität besonders wichtig für den Ruhestand

  • Haimo Wassmer
Updated

Viele Unternehmer, Selbstständige und Führungskräfte erarbeiten im Laufe der Jahre stabile Vermögen. Dennoch verfügen sie gerade mit Blick auf den Ruhestand über zu wenig Einkommen, weil die Vermögenswerte illiquide sind beziehungsweise die Renditen nach Inflation und Steuern nicht für angemessene Ausschüttungen ausreichen.

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Die dereinst von der Politik versprochene „sichere Rente“ ist für künftige Generationen in Deutschland nur noch eine Illusion. Die Rentenquote in Deutschland sinkt und sinkt und wird in einigen Jahren nur noch rund 40 Prozent des letzten verfügbaren Einkommens betragen. Zumal Unternehmer und Freiberufler in der Regel überhaupt keine Ansprüche auf gesetzliche Zahlungen haben. Übrigens: Die internationale Finanzgesellschaft Fidelity International beispielsweise hat kürzlich errechnet, dass künftige Ruheständler in Deutschland bis zum Alter von 67 Jahren rund das Zehnfache ihres Bruttojahreseinkommens angespart haben müssten, um den gewohnten Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Dafür wäre es nötig, rund 21 Prozent des Bruttoeinkommens des gesamten Erwerbslebens zurückzulegen.

Das klingt nach einer großen, vielleicht kaum erreichbaren Zahl. Aber in der Praxis ist auch bei wirklich vermögenden Personen zu beobachten, dass sie über vergleichsweise geringe Einkommen verfügen, weil die Vermögenswerte illiquide sind beziehungsweise die Renditen nach Inflation und Steuern nicht ausreichen, um daraus angemessene Ausschüttungen zu erzielen. Will heißen: Die Vermögenswerte sind zwar vorhanden, bringen aber keinen Mehrwert in Form von Liquidität. Und diese ist eben dringend nötig, um den Ruhestand finanziell sinnvoll zu gestalten. Häufig ist zu sehen, dass große Vermögen beispielsweise in renditeschwachen Immobilien und Beteiligungen gebunden sind. Um Geld zu erhalten, müssten diese Werte liquidiert werden. Aber das ist oftmals gar nicht möglich, weil der Markt über eine Transaktion entscheidet; der Wunsch des potenziellen Verkäufers, einen Vermögenswert unbedingt loszuwerden, reicht natürlich nicht aus.

Was bedeutet das jetzt für Unternehmer, Selbstständige und Führungskräfte? Es kommt in der Vermögens- und Ruhestandsplanung darauf an, dem Thema der Liquidität viel Aufmerksamkeit zu widmen und alles dafür zu tun, auf der einen Seite die Liquidität beim Vermögensaufbau zu schonen und auf der anderen Seite gerade im Ruhestand ausreichend Liquidität für den Lebensunterhalt zu gewährleisten. Ziel muss es sein, in der Ruhestandsberatung nicht nur irgendeine Summe in den Raum zu stellen, die zum Ruhestandsbeginn zur Verfügung stehen soll, sondern genau zu erklären, wie diese Summe aus dem laufenden Einkommen heraus erspart werden soll.

Das ist der Kern des ruhestandsbezogenen Liquiditätsmanagements. Denn daraus geht zum einen hervor, welche Summen in der Ansparphase abgeschöpft und wie diese angelegt werden müssen. Zum anderen führt professionelles Liquiditätsmanagement zur Erkenntnis, wieviel Geld wann im Ruhestand tatsächlich zur Verfügung stehen muss. Viele Menschen unter- oder überschätzen ihren Liquiditätsbedarf im Ruhestand. Es gilt daher zu ermitteln, wieviel Geld wann gebraucht wird. Einfach aus der Luft eine Summe festzulegen, ist nicht mehr als Kaffeesatzleserei – und führt nicht selten zu Frustration, weil dieses „Was müsste ich tun?“-Ratespiel in der Regel bei weitem die Möglichkeiten der Kunden übersteigt. 

Im Fokus steht daher eine Beratung, die die individuellen Vermögensverhältnisse genau aufzeigt und die tatsächlichen Renditen der vorhandenen Kapitalanlagen ermittelt. Daraus wird eine Strategie abgeleitet, vorab definierte finanzielle Ziele mit so wenig eigenem Einsatz wie möglich zu erreichen. Aus der Diagnostik beziehungsweise Analyse entsteht ein Maßnahmenpaket, das eben gerade nicht auf Zufall oder Glück basiert, sondern auf einem gut begründeten und begründbaren Konzept. Das vermeidet teure Fehlentscheidungen in der Geldanlage. Das folgt dem Motto: Wer weiß, was er wirklich braucht, wird auch die richtigen Entscheidungen treffen und guten Gewissens eine langfristige Strategie definieren und dieser folgen. 

Diese Ergebnisse werden dann in konkrete Investmentlösungen übersetzt, seien es Wertpapiere, Immobilien oder andere Sachwerte wie Solarstrom-Anlagen. Diese folgen üblicherweise den typischen Gesichtspunkten „Rendite“, „Sicherheit“, „Konditionen“ und „Liquidität“, um den individuellen Ansprüchen eines Mandanten am besten zu entsprechen. Gleichzeitig werden die vorhandenen Kapitalanlagen ausgehend von diesen Prämissen überprüft und gegebenenfalls angepasst. Das kann natürlich dazu führen, dass eine Verschiebung von illiquiden zu liquiden beziehungsweise ausschüttungsstarken Anlageklassen und Produkten erfolgt.

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