Wirtschaftsschutz: Mitarbeiter entsprechend schulen und sensibilisieren

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Ob Entführungen von Mitarbeitern und terroristische Angriffe auf Unternehmen und deren Einrichtungen in Krisenregionen, Wirtschaftsspionage und Datendiebstahl oder auch Cyberkriminalität: Dagegen müssen Unternehmen, von kleinen Betrieben bin hin zu internationalen Konzernen, sich wappnen. Denn Wirtschaftsschutz ist Vermögensschutz.

Das Thema des Wirtschaftsschutzes bewegt die öffentliche Sicherheitsdiskussion und ist längst zu einem politischen Thema geworden. Ob Entführungen von Mitarbeitern und terroristische Angriffe auf Unternehmen und deren Einrichtungen in Krisenregionen, Wirtschaftsspionage und Datendiebstahl oder auch Cyberkriminalität mit dem Ziel, in sensible Unternehmensbereiche vorzudringen, diese zu sabotieren oder auch bis zur Zahlung hoher Summen lahmzulegen: Unternehmen laufen ständig Gefahr, Opfer einer kriminellen Aktion zu werden. 

Um dies anhand einiger Zahlen zu verdeutlichen: Mittlerweile sind über 800 Millionen Varianten von Schadprogrammen im Umlauf, jeden Tag kommen rund 400.000 neue hinzu. Auch die Geschwindigkeit der Angriffswerkzeuge steigt stetig, während im Rahmen von Digitalisierung und Industrie 4.0 von Wirtschaft und Gesellschaft immer mehr Geräte ins Internet gestellt werden.

Dagegen müssen Unternehmen, von kleinen Betrieben bin hin zu internationalen Konzernen, sich wappnen. Den Kopf in den Sand zu stecken und darauf zu setzen, dass die Attacken schon vorbeigehen werden, ist keine nachhaltige Strategie. Es können erhebliche Vermögenswerte und sogar Leib und Leben von Mitarbeitern durch einen nicht ausreichenden Wirtschaftsschutz bedroht sein. Daher gilt, dass Führungskräfte und Mitarbeiter ausreichend sensibilisiert und ausgebildet sein müssen, um sich präventiv auf Gefahrenlagen vorzubereiten, diese schnell zu erkennen und professionell darauf zu reagieren. 

Denn Wirtschaftsschutz ist Vermögensschutz. Die Schadensummen sind nicht anders als gewaltig zu nennen. Der Digitalverband Bitkom schätzte allein den durch Datendiebstahl, Sabotage und Spionage entstehenden jährlichen Gesamtschaden zuletzt auf 102,9 Milliarden Euro – nur in Deutschland wohlgemerkt. Die durch Cyberkriminalität verursachten Schäden werden für Unternehmen und ihre Versicherer immer teurer. Zu dem Schluss kommt eine Analyse der Allianz-Industrieversicherungstochter AGCS, die 1736 Cyber-Schadensmeldungen aus den Jahren 2015 bis 2020 ausgewertet hat. Der Gesamtschaden lag laut AGCS bei 660 Millionen Euro – Tendenz steigend. 

„Schäden durch Distributed Denial of Service (DDoS) oder Phishing- und Ransomware-Angriffe machen heute einen Großteil des Schadenvolumens in der Cyberversicherung aus“, sagt Catharina Richter, globale Leiterin des Allianz Cyber Kompetenzzentrums. Trotzdem nehmen weiterhin viele mittelständische Unternehmen die Cybersicherheit nicht ernst. Wer möchte, kann übrigens gerne auch errechnen, was es für die Finanzen und die Reputation bedeuten könnte, wenn existenziell wichtige Patente geraubt oder ein Mitarbeiter auf einer Dienstreise entführt wird, von einem politisch oder religiös motivierten Anschlag auf die in- oder ausländische Niederlassung ganz zu schweigen.

Aus diesem Grund sollten Unternehmer und Geschäftsleiter über alle Branchen und Größenordnungen hinweg dringend dafür Sorge tragen, dass ihre internen Strukturen auf schwerwiegende Sicherheitsvorfälle und daraus resultierende Krisen vorbereitet sind. Das gelingt nur über die konsequente und qualifizierte Fortbildung von Mitarbeitern in den wesentlichen Bereichen des Wirtschaftsschutzes. Eine verschärfte Sicherheitslage weltweit, die zunehmende technische Vernetzung und damit für Unternehmen verbundene Abhängigkeiten erfordern besondere Fach-, Führungs- und Handlungskompetenzen. Die Wirtschaft braucht multifunktionale Sicherheitsmitarbeiter und -verantwortliche, die vielfältige Schutzfunktionen wahrnehmen.

Die Bandbreite der verfügbaren Angebote reicht von Business Intelligence und Cyber Security über die physische Sicherheit bis hin zu Corporate Security Management, Bedrohungsmanagement, Reisesicherheit und Personalführung. Im Fokus solcher Fort- und Weiterbildungsprogramme steht, Impulse für die Praxis zu liefern und den Teilnehmern aufzuzeigen, welche sicherheitsrelevanten Gefahrenpotenziale bestehen, und Lösungen dafür anzubieten. Die Schulungen erfolgen idealerweise in Einzel- oder Gruppenarbeit, im klassischen Lehrgespräch mit Moderation und Präsentation, durch Coaching, Training, Rollenspiele und erlebte Aktivitäten. Das erfüllt höchsten praktischen Nutzen. Kursleiter und Referenten aus der Praxis unterstützen dabei nicht nur in theoretischer und fachlicher Genauigkeit, sondern bringen auch Realszenarien und jahrzehntelange Erfahrung im Thema mit in die Kurse.

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