KI-Textgenerator „neuroflash“ im Test: Leider blieb es beim Versuch

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Künstliche Intelligenz ist ja aktuell in aller Munde. Ohne KI geht kaum noch was und das in allen Bereichen. Auch in Sachen automatisierter Textgenerierung ist inzwischen vieles möglich, auch wenn Journalisten (noch) nicht um ihre Jobs bangen müssen. Inzwischen gibt es zahlreiche Anwendungen am Markt, die ähnlich aber auch unterschiedlich funktionieren oder halt gar nicht. Wir haben uns einmal das Tool „neuroflash“ aus Hamburg angeschaut und waren … naja enttäuscht, um es mal milde auszudrücken, denn eigentlich wollten wir die Sprach- und Text-Qualität bewerten, da das Unternehmen ja damit wirbt die besten deutschen Texte in der DACH-Region zu generieren, aber leider kamen wir gar nicht soweit.

Aber erst einmal auf Anfang. Überblick: neuroflash ist eine KI-gestützte-Software zur automatischen Textgeneration (via GPT-3). Ziel sei es laut Unternehmen mittels KI-Technologie in nur fünf Sekunden vollautomatisch fünf professionelle Textvorschläge zu einem bestimmten Thema generiert zu bekommen. Preislich startet die App so bei 29 Euro im Monat (Stand August 2022). Aber es gibt auch eine Testversion (Free-Plan) mit dem 2000 Wörter jeden Monat kostenlos generiert werden können (theoretisch s.u.). Und was passiert mit den Daten? Verwendet „neuroflash“ diese zur Weiterentwicklung der KI. Viel war darüber nicht zu lesen. Nur das die Daten in einem EU-konformen Rechenzentrum gehostet werden. Andere KI-basierte Anwendungen wie „Deepl“ sind da beispielsweise transparenter. Wir hatten bisher noch keinen Kontakt zu „neuroflash“, trotzdem kam jetzt ungefragt eine Pressemeldung über die aktuelle Kooperation mit „Seobility“ ins Mailpostfach geflattert wo wir wiederum einen Account haben. Da braucht man keine Künstliche Intelligenz, um zu vermuten, dass hier eventuell Daten geteilt wurden. Natürlich schauen wir immer wieder nach interessanten Themen, aber diese Art des Datenzugriffs fanden wir eher semi.

Nun gut. Schauen wir uns an was „neuroflash“ kann. Schnell registriert und den Free-Plan mit 2.000 Wörter ausprobiert. Die Betonung liegt auf „wollten ausprobieren“, denn weit kommt man nicht damit und das ärgerte uns irgendwie sehr. Vielleicht auch weil wir mit falschen Vorstellungen an die Sache rangingen. Als Testballon wählten wir die erstbeste Option und zwar das Textformat Blogartikel. Wir wollten einen Text über „Outdoor Equipment“ erstellen lassen. Wir geben also das Thema vor und es werden Überschriften vorgeschlagen. Wir wählen eine eigene, aber trotzdem werden vom Wörter-Budget direkt einmal 160 Wörter (!) abgezogen. Warum? Es geht weiter. Nun wird eine Gliederung vorgeschlagen und auch wenn man diese überspringen möchte, bleiben am Ende noch etwa 1.500 Wörter übrig. Man kann natürlich versuchen direkt eine Blog-Idee zu erstellen, aber das macht das System nicht mit. Es beendet die Texterstellung mit einer Fehlermeldung und weißen Seite und das Wörterguthaben ist aufgebraucht.

Vielleicht haben wir was falsch gemacht, obwohl die Seite doch recht nutzerfreundlich und intiutiv aufgebaut ist. Also Konto gelöscht (positiv, das man das zügig und einfach kann), neu registriert und ein neuer Anlauf gestartet. Diesmal nahmen wir die verlangte Gliederung was uns wieder Wörter vom Budget kostete. Nun kam man zu einem Bereich wo man Sätze vorgeben kann. Das machten wir und gaben insgesamt 55 Wörter in das Feld. Dann wurden mehrere Kurztexte erstellt. Die klangen zwar etwas hölzern, aber auch gar nicht schlecht das muss man dem Tool zugestehen. Das was wir lasen, machte Lust auf mehr. Aber wenn man sich einmal verklickt ist das Wörterbudget des Free-Plans schnell aufgebraucht. Etwas unverständlich, denn die drei vorgeschlagenen Texte hatten rund 200 Wörter. Richtig transparent ist das Zählen der Wörter nicht. Zwischendurch dachten wir es sind nicht 2.000 Wörter sondern 2.000 Zeichen gemeint so schnell wie alles weggesaugt wird. Gut es ist der „Free-Plan“, aber wenn man überlegt für 29 Euro im Monat bekommt man 20.000 Wörter wie schnell diese dann weg sein werden.

Gut in unserer Fantasie hatten wir gedacht wir geben ein paar Stichwörter ins System, bestimmen die Anzahl der gewünschten Wörter und los geht die wilde Fahrt. Naja falsch gedacht. Aber klar verständlich. Das Unternehmen will und muss auch die ganze Technologie monetarisieren. Nur schade, dass man schon mit dem Test nicht weit kommt, um überhaupt einen Gedanken an eine kostenpflichte Option zu verschwenden. Dann lieber wie andere Tools eine Demo über das eigenen Können (Textfeld, Stichwörter und los), als mit einem nicht richtig funktionierenden Free-Plan den potentiellen Kunden zu verärgern oder vielleicht zu überfordern. Gerne hätten wir natürlich noch mehr getestet, aber das Budget reicht nur für ein paar Minuten Klickerei und auf immer wieder neu registrieren hatten wir keine Lust. In der Zeit hätten wir sicherlich auch den Artikel selber erstellen können.

Wir schauen uns weitere Tools an und kommen zu einem späteren Zeitpunkt nochmal bei „neuroflash“ vorbei.

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