Cybersecurity: Ein wichtiger Wachstumsmarkt als Anlagechance

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Immer wieder kommt es zu schwerwiegenden Hackerangriffen auf Unternehmen und öffentliche Einrichtungen mit hohen Schäden. Organisationen müssen sich daher absichern. Daher sind Cybersicherheits-Lösungen ein wichtiges Anlagethema.

Anfang des Jahres meldete tagesschau.de: Die größte Gefahr für die Unternehmen weltweit sehen Experten in der IT ihrer Firmen. Erpressung oder Schäden wie ein Produktionsstopp durch Cyberangriffe rangieren noch vor den befürchteten Schäden durch die Pandemie, Naturkatastrophen oder den Klimawandel. Das geht aus dem „Risikobarometer“ des zur Allianz gehörende Industrieversicherer AGCS hervor, der im vergangenen Herbst insgesamt 2650 Fachleute aus 89 Ländern befragt. Dazu zählten mehr als 1200 Führungskräfte großer Unternehmen.

Dass Hackerangriffe inzwischen als massive Gefahr für den Betrieb angesehen werden, dürfte auch mit den Attacken der vergangenen Monate und Jahre zusammenhängen. Sehr stark zugenommen hat die Zahl der „Ransomware“-Attacken. Mit Hilfe von Verschlüsselungssoftware legen Hacker Computernetze lahm, um anschließend für die Entsperrung hohe Summen zu erpressen, heißt es weiter.

Ein paar Zahlen zu den Risiken: Das IT-Unternehmen Cybersecurity Ventures schätzt, dass die durch Cyberkriminalität verursachten weltweiten Schäden 2021 sechs Billionen Dollar erreicht haben. Laut den Experten könnte diese Summe bis 2025 auf 10,5 Billionen Dollar steigen. Auch darauf verweist tagesschau.de. Und der Digitalverband Bitkom hatte vergangenen Sommer gemeldet, dass durch Diebstahl, Spionage und Sabotage der deutschen Wirtschaft jährlich ein Gesamtschaden von 223 Milliarden Euro entsteht. Die Schadenssumme ist damit mehr als doppelt so hoch wie in den Jahren 2018/2019. Neun von zehn Unternehmen (88 Prozent) waren 2020/2021 von Angriffen betroffen, im Vergleich zu 75 Prozent in den Jahren 2018/2019. „Haupttreiber des enormen Anstiegs sind Erpressungsvorfälle, verbunden mit dem Ausfall von Informations- und Produktionssystemen sowie der Störung von Betriebsabläufen. Sie sind meist unmittelbare Folge von Ransomware-Angriffen. Durch sie werden Computer und andere Systeme blockiert, anschließend werden die Betreiber erpresst“, heißt es bei dem Branchenverband.

Laut Daten des Antivirus-Anbieters Emsisoft beliefen sich die durch Ransomware verursachten Kosten 2019 weltweit auf knapp 7,5 Milliarden US-Dolllar.“ Betroffen sind vor allem Regierungen und Bildungseinrichtungen und Unternehmen aus Dienstleistungen. Gesundheitswesen und Technologie. Das ist ein großes Risiko: „Cyberkriminalität, Wirtschaftsspionage und andere kritische Vorfälle wirken sich erheblich auf die Stabilität und Prosperität der Wirtschaft aus“, heißt es beim Wirtschaftsschutzverband ASW West.

Statista.com setzt sich in dem Zusammenhang auch mit dem Wachstumsmarkt IT-Sicherheit auseinander. „Die Branchenexpert:innen von Bitkom rechnen 2021 mit Ausgaben von rund 6,2 Milliarden Euro für Hardware, Software und Services im Bereich der IT-Sicherheit – bis zum Jahr 2025 sollen diese bis auf rund 8,9 Milliarden Euro ansteigen“, zeigt eine statistische Auswertung. Das bedeutet mehr als eine Verdoppelung seit 2018. Eine Prognose von Market Research Future sieht den globalen Markt für Cybersecurity im Jahr 2025 bei rund 200 Milliarden Euro US-Dollar und einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich mehr als zehn Prozent.

Das zeigt, dass IT-Sicherheit beziehungsweise Cybersecurity zu einem wesentlichen Thema für Investorinnen und Investoren geworden ist. Cybersecurity-Unternehmen konzentrieren sich schwerpunktmäßig auf die Web-, Netzwerk- und Datensicherheit von Unternehmen, Behörden und Privatpersonen. Cyber-Security-Unternehmen konnten in den vergangenen Jahren ein starkes Wachstum verbuchen. Ein Beispiel ist Zscaler. Das Unternehmen bietet spezielle Sicherheitssoftware für die Sicherung von Cloud-Umgebungen an. Palo Alto Networks wiederum bietet neben Firewall-Lösungen unter anderem auch Analysewerkzeuge, um Schwachstellen in Unternehmensnetzwerken zu finden. Auch Unternehmen wie Fortinet, Crowdstrike und VeriSign profitieren von dieser Entwicklung. 

Zwar haben aktive Investmentfonds und ETFs, die sich mit Cybersecurity befassen und in dieses Segment investieren, durch die Verwerfungen in den vergangenen Monaten wie so gut wie alle anderen Indizes, Fonds und Co. zum Teil deutlich an Wert verloren. Aber die Unternehmen der Branchen bleiben wichtig und wertvoll und leisten jetzt und in Zukunft einen Beitrag zur Stabilität für Wirtschaft und Gesellschaft. Daher sollten sich Investorinnen und Investoren nicht Bange machen lassen und eher bei niedrigen Bewertungen in diesen Markt einsteigen als den Kopf in den Sand zu stecken.

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