Barrierefreiheit ist für Entwickler und Unternehmen, die qualitativ hochwertige Websites und Webtools erstellen und niemanden von der Nutzung ihrer Produkte und Dienstleistungen ausschließen wollen, von entscheidender Bedeutung. Zwar ist Internet ist grundsätzlich so konzipiert, dass es für alle Menschen funktioniert – unabhängig von ihrer Hardware, Software, Muttersprache, ihrem Standort oder von ihren kognitiven oder körperlichen Fähigkeiten. Doch gibt es nach wie vor einige Barrieren, die seine Nutzung für viele Menschen erschweren oder gar unmöglich machen – beginnend beim sogenannten Geoblocking bis hin zu den Designs und der Programmierung von Websites und Apps, die beispielsweise für User mit körperlichen Behinderungen nicht zugänglich, les- oder bedienbar sind.
Was bedeutet Barrierefreiheit im Internet?
Wenn eine Website barrierefrei ist, bedeutet dies prinzipiell, dass ihr Inhalt für jedermann zugänglich ist und ihre Funktionen von jedem genutzt werden können. Dies kann sich einerseits darauf beziehen, dass die Inhalte der Website von Usern aus der ganzen Welt aufgerufen werden können. Andererseits meint Barrierefreiheit auch, dass Menschen mit Behinderungen Websites auf Ihre Bedürfnisse anpassen und uneingeschränkt bedienen können.
Standortbedingte Einschränkungen
Vielleicht ist es auch Ihnen schon einmal passiert, dass Sie auf einer Website die Meldung „Dieser Inhalt ist in Ihrer Region nicht verfügbar“ angezeigt bekommen haben? Dabei handelt es sich um einen Fall von Geoblocking, mit dem Ihr Zugang zu bestimmten Web-Inhalten oder -Funktionen aufgrund Ihres geografischen Standortes, mit dem Ihre IP-Adresse verbunden ist, beschränkt wird.
Geoblocking ist ein Problem, dass User heutzutage selbst sehr einfach umgehen können, indem Sie durch die Nutzung eines VPN-Servers unbeschränkt, anonym und sicher im Web surfen können. Lesen Sie hier mehr zum Thema VPNs.
Einschränkungen für Menschen mit Behinderung
In der Verantwortung der Entwickler und Online-Unternehmen liegt es allerdings, ihre Websites und mobilen Apps auch für Menschen zugänglich zu gestalten, die durch motorische, visuelle, auditive oder kognitive Einschränkungen anders mit Inhalten interagieren.
Barrierefreies Webdesign bezieht sich somit beispielsweise auf die Lesbarkeit der Inhalte aufgrund der Farbgebung oder Schriftgröße, die Verfügbarkeit von Untertiteln oder Audiodeskriptionen bei audiovisuellem Content, der Einsatz von Alternativtexten oder auch die Kompatibilität einer Website mit assistiven Technologien und Bedienhilfen. Ziel all dieser Maßnahmen ist es, dass alle Menschen das Internet selbstständig, regulär und ohne besondere Herausforderungen nutzen können.
Barrierefreiheit soll zum Standard werden
Das Internet ist mittlerweile Dreh- und Angelpunkt des privaten und öffentlichen Lebens geworden. Mit der fortschreitenden Digitalisierung des Alltags ist Inklusion und Barrierefreiheit daher ein immer dringenderes Anliegen für Politik und Behörden.
So bilden unter anderem die EU-Richtlinie 2102 und auch das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) die rechtliche Grundlage dafür, dass auf Bundesebene bis Juni 2021 schrittweise alle Webauftritte und mobilen Anwendungen öffentlicher Behörden barrierefrei sein müssen.
Digitale Barrierefreiheit liegt auch im Interesse von Unternehmen
Dass Inklusion im Netz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, sollte heutzutage eigentlich ohnehin außer Frage stehen. Da diese Maßnahmen für Unternehmen aktuell noch auf freiwilliger Basis unternommen werden können, bleibt an dieser Stelle zu vermerken, dass ein inklusives Webdesign neben seinem ethischen Wert durchaus auch einen wirtschaftlichen Nutzen hat, den immer mehr Unternehmen für sich entdeckt haben.
Barrierefreies Design verbessert die allgemeine Nutzererfahrung und -zufriedenheit in einer Vielzahl von Anwendungsbereichen, auf verschiedenen Geräten und auch für ältere User. Somit kann Barrierefreiheit eine Marke aufwerten, Innovation vorantreiben und die Marktreichweite eines Unternehmens vergrößern, wenn dieses Menschen mit Behinderungen nicht mehr nur als „Randgruppe“ wahrnimmt, sondern ihnen aktiv entgegenkommt.