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Wird der Brexit einen Einfluss auf den Online-Handel in Deutschland haben?

Am 31. Oktober 2019 wird Großbritannien voraussichtlich die EU verlassen. Bereits jetzt kann von Folgen auf die Wirtschaft ausgegangen werden und dies gilt nicht zuletzt für Deutschland. Doch die Auswirkungen eines potentiellen Austritts sind noch nicht vollständig absehbar, obwohl einer der der betroffenen Bereiche eventuell der E-Commerce-Markt sein könne.

Die Chronologie des Brexit

Am 23. Januar 2013 stellte der damalige Premierminister James Cameron die Weichen für den sogenannten Brexit. Ursprünglich galt es, die Rolle Großbritanniens innerhalb der EU neu zu verhandeln. Außerdem sollte, um Unstimmigkeiten in seiner konservativen Partei entgegenzuwirken, anschließend eine Abstimmung stattfinden. Ziel dieser sollte sein, eine Einigung über den Verbleib in der EU zu erzielen, hatte aber zur Folge, dass die Briten am 23. Juni 2016 den Ausstieg des Vereinigten Königreichs wählten. Cameron trat daraufhin als Premierminister zurück, Theresa May übernahm seine Position und schickte am 29. März 2017 die offizielle Kündigung an die EU. Nach vorgezogenen Neuwahlen verloren die Konservativen am 8. Juni 2017 ihre Mehrheit im Unterhaus. Zwar verständigten sich die EU und Großbritannien am 19. Juni 2017 auf einen Ausstiegsvertrag; dies brachte jedoch einige Uneinigkeiten mit sich. Aufgrund dieser verschob Großbritannien das Datum des Brexits mehrere Male, sodass bis heute nicht sicher ist, ob er zum vorgesehenen Datum stattfinden wird. Was feststeht, ist, dass ein Ausstieg aus der EU auch sichtbare Folgen auf den Europäischen Handel haben wird.

Welche Rolle spielt der Online-Handel in Deutschland?

In Deutschland spielen Onlinehändler eine wichtige Rolle – vor allem in den letzten Jahren stieg die Zahl der Bestellungen im Internet kontinuierlich. 2018 bestellten 79 Prozent der Deutschen Produkte im Onlinehandel, von denen Kleidung, Bücher und Elektro-Artikel besonders populär waren. Aufgrund der niedrigeren Preise bestellten 2017 schon 18 Prozent der deutschen Bevölkerung in ausländischen Onlineshops, wo sie vornehmlich bei Händlern aus China, den USA und Großbritannien einkauften. Ein Großteil des Transfers fand auf amazon.de statt, wobei auch der sogenannte Marketplace sich großer Beliebtheit erfreute, der kleineren Händlern die Möglichkeit bietet, ihre Produkte auf amazon.de anzubieten. Dementsprechend bieten Verkäufer aus unterschiedlichen Ländern, aber auch private, kleinere Handelstreibende Waren an. Lediglich 54 Prozent der Bestellungen fielen auf andere Onlinehändler.

Die Folge des Brexit für den Online-Handel

Statistiken zum Kaufverhalten deutscher Kunden zeigen, dass diese Händler aus Großbritannien nutzen, weshalb der Brexit direkte Auswirkungen auf den deutschen E-Commerce-Markt haben wird. Bis heute wurden jedoch noch keine genauen Absprachen bezüglich des Austritts Großbritanniens getroffen und dementsprechend lässt sich schwer sagen, ob und wie sich diese Auswirkungen äußern werden. Eine eventuelle Folge des Austritts könnten zwar Zölle und Umsatzsteuern auf die Einfuhr sein, doch man kann davon ausgehen, dass sich deutsche Online-Händler keine großen Sorgen machen müssen. Für sie gilt nämlich beim Versand in ein Land, das nicht zur EU gehört, das deutsche Recht. Alles Weitere wird sich über einen längeren Zeitraum hinweg zeigen müssen: In den folgenden Monaten und Jahren werden Verhandlungen stattfinden, die Weichen für den zukünftigen Handel stellen. Seit dem Votum für den Austritt aus der EU verlegten viele Firmen aus Großbritannien ihren Verwaltungssitz nach Deutschland, auch wenn es diese Möglichkeit bald nicht mehr geben wird. In zukünftigen Gesprächen werden die Rahmenbedingungen neu festgelegt werden müssen.

Foto (c) ECIN.de

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