Offshoring, die Auslagerung von Unternehmensfunktionen in Niedriglohnländer, setzt die deutschen IT-Dienstleister unter Druck und bedroht 130.000 deutsche IT-Arbeitsplätze.
Dies ist das wichtigste Ergebnis einer aktuellen Studie, die die Unternehmensberatung in Frankfurt vorgestellt hat. Die Experten erwarten, dass sich der Anteil von Offshoring-Prozessen in deutschen Unternehmen während der nächsten drei Jahre vervierfachen wird. Dies würde bedeuten, dass in diesem Zeitraum 130.000 Arbeitsplätze in den Bereichen Software und IT-Services wegfallen, sofern keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Gerade personalintensive Funktionen werden zunehmend ins billigere Ausland verlagert, fasst Dirk Buchta, der bei A.T. Kearney als Vice President den Bereich strategische IT leitet, die Ergebnisse der Studie zusammen. Mit Offshoring lässt sich - allein bei deutschen Unternehmen - ein jährliches Einsparpotenzial von rund zwei Milliarden Euro realisieren. In den USA gehen schon jetzt 20 Prozent der IT-Budgets ins Ausland, vorzugsweise nach Indien. In Deutschland sind das derzeit rund fünf Prozent. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Anteil in den kommenden drei Jahren auf das amerikanische Niveau steigern wird.
Knappe Budgets und deutliche Sparzwänge bei Unternehmen führen immer mehr dazu, dass Funktionen, die nicht zum eigentlichen Kerngeschäft zählen, ausgelagert werden. Signifikante Unterschiede bei den Lohnkosten sorgen dafür, dass dieses klassische Outsourcing immer öfter in Niedriglohnländer erfolgt. Aus der Studie geht hervor, dass nahezu alle deutschen Unternehmen derzeit über Offshoring-Szenarien nachdenken. Allerdings zeigt sie auch, dass 80 Prozent hier noch keine konkrete Strategie entwickelt haben.
Während deutsche IT-Dienstleister und Outsourcing-Partner ihren Kunden bislang nur vereinzelt schlüssige Offshoring-Konzepte anbieten können, drängen gleichzeitig international tätige Offshoring-Anbieter aktiv in den deutschen Markt. Sie verfolgen Wachstumsziele von 20 Prozent und mehr und können auf bewährte Modelle und Methoden verweisen.
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