Ich benutze Lightroom seit Jahren. Bilder schnell in den IPTC Daten beschriften und bearbeiten und raus gehen die Fotos über unsere Bildagentur frontalvision an unsere Kunden. Aber manchmal ist Lightroom unerträglich langsam und verzögert so den Workflow insbesondere bei der Weiterverarbeitung von RAW-Bildern. Da sitze ich am Spielfeldrand, das Tor ist gerade gefallen, aber das Foto will einfach nicht zur Weiterverarbeitung importiert werden. Das kann viele Gründe haben. Ja manchmal liegt es an Lightroom, aber meistens an der eigenen technischen Ausstattung. Deswegen hier mein Praxistipp.
Zusammenfassung, falls Du nicht bis zum Ende lesen willst: Lightroom Classic ist mächtig, aber auch ressourcenhungrig. Mit schnellerem Speicher, größerem Cache, optimierter GPU-Nutzung und mehr RAM kannst du es von einer lahmen Krücke in ein schnelles Bearbeitungs-Tool verwandeln. Probier die folgenden Tricks aus und überzeug dich selbst von der verbesserten Performance!

Lightroom Performance steigern mit diesen Tricks
1. Bibliothek und RAW-Fotos auf schnellen Speicher auslagern
Der erste Schritt, um Lightroom zu beschleunigen, ist sicherzustellen, dass die Bibliothek und RAW-Dateien auf dem schnellstmöglichen Speicher liegen. Das bedeutet: Eine HDD wird hier nicht reichen. Es muss schon eine SSD sein. Wenn nicht intern im Laptop oder Desktop PC dann auf jeden Fall als schnelles externes Laufwerk.
Lösung:
- Verschiebe deine RAW-Dateien auf internen Speicher, wenn sie momentan auf einer langsamen externen Festplatte liegen.
- Rüste auf eine schnellere SSD auf – eine SATA-SSD ist schon mal gut, aber noch besser ist eine NVMe-SSD, wie z. B. die Samsung 990 Evo. NVMe-Laufwerke bieten deutlich schnellere Lese- und Schreibgeschwindigkeiten, was dafür sorgt, dass Lightroom deine Bilder flotter lädt und verarbeitet.
2. CameraRAW-Cache-Größe erhöhen
Obwohl ich schon ein echt schnelle PC System habe, kam es manchmal zu Rucklern. Abhilfe schaffte hier die Erhöhung der CameraRAW-Cache-Größe.
Du findest diese unter „Leistung“ in den Einstellungen unter dem Menüpunkt Bearbeiten > Voreinstellungen (Shortcut: Control Alt G) => Leistung.
Standardmäßig ist der Cache auf nur 5 GB eingestellt – das reicht gerade mal für 100 Bilder. Sobald dieser Speicher voll ist, muss Lightroom im Hintergrund ständig Daten hin- und herschieben, was zu nervigen Verzögerungen führt.
Lösung:
- Erhöhe die CameraRAW-Cache-Größe. Wenn du genug Speicherplatz hast, fang mit 10 GB oder 20 GB an. Bei größeren Bibliotheken kannst du auch auf 50 GB oder sogar 150 GB hochgehen. Je mehr Cache Lightroom hat, desto schneller kann es auf deine Fotos zugreifen und sie verarbeiten.
3. Grafikkarte voll auslasten
Bleibe in dem Einstellungsfenster und im Tab „Leistungen“: Wenn deine Dateien auf schnellem Speicher liegen und du den Cache vergrößert hast, Lightroom aber immer noch langsam ist, checke die Einstellungen deiner Grafikkarte.
Lösung:
- Stell die Grafikeinstellungen auf „Auto“ in den Lightroom-Einstellungen. So kann die Software selbst entscheiden, wie sie deine GPU am besten nutzt, was die Gesamtleistung spürbar verbessert.
4. Arbeitsspeicher erhöhen
Wenn Lightroom trotz aller Optimierungen immer noch schleicht, liegt es vielleicht an zu wenig RAM. Lightroom ist schon recht hungrig und kann schon mal 8 bis 10 GB brauchen.
Lösung:
- Erweitere den Arbeitsspeicher deines PCs. Wenn du derzeit nur 8 GB oder 16 GB RAM hast, solltest du über ein Upgrade auf mindestens 32 GB nachdenken.