DeepSeek besser als ChatGPT?

In der Welt der Künstlichen Intelligenz (KI) sorgt derzeit kaum ein Thema für mehr Gesprächsstoff als DeepSeek, eine Tochtergesellschaft der chinesischen Investmentfirma High-Flyer Capital Management. Bis vor Kurzem war das Unternehmen selbst in Tech-Kreisen weitgehend unbekannt. Doch die Veröffentlichung des neuen Modells DeepSeek R1 hat dies schlagartig geändert.

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Was macht DeepSeek R1 so besonders?

DeepSeek R1 ist ein großes Sprachmodell (LLM), das sich durch seine Fähigkeit auszeichnet, komplexe Aufgaben zu bewältigen und dabei schrittweise Problemlösungsstrategien anzuwenden. Diese sogenannten „ketten artigen“ Denkmuster ermöglichen dem Modell, Probleme in logischen Schritten zu durchdenken. In Benchmarks schneidet DeepSeek R1 laut Berichten ähnlich gut oder sogar besser ab als OpenAIs fortschrittliches ChatGPT o1-Modell.

Eine der beeindruckendsten Eigenschaften ist die Effizienz bei der Entwicklung. DeepSeek R1 wurde mit einem vergleichsweise geringen Budget von etwa 5 Millionen Dollar entwickelt – ein Bruchteil der Kosten, die OpenAI für vergleichbare Modelle aufwendet. Dies deutet auf eine deutlich optimierte Hardware-Nutzung hin. Zudem ist das Modell vollständig Open Source, was bedeutet, dass Entwickler es anpassen und sogar auf kostengünstiger Hardware betreiben können.

Ein weiterer Vorteil ist die direkte Integration von Websuche in das Modell. Während OpenAI solche Funktionen nur in weniger leistungsstarken Modellen anbietet, hat DeepSeek diese Technologie von Beginn an fest in sein System integriert.


DeepSeek: Open Source und günstiger Zugang

Die Offenheit des Modells ist einer der Hauptgründe für die wachsende Aufmerksamkeit. DeepSeek R1 kann kostenlos heruntergeladen und modifiziert werden. Die API-Kosten liegen etwa 90 % niedriger als bei OpenAI, und Unternehmen können das Modell sogar direkt auf eigenen Servern betreiben. Dadurch verringert sich die Abhängigkeit von externen Dienstleistern erheblich.

Darüber hinaus bietet DeepSeek sowohl eine benutzerfreundliche App als auch eine Webseite, die das Modell auch für weniger technisch versierte Nutzer zugänglich macht. Auf Plattformen wie Hugging Face, einem zentralen Hub für KI-Modelle, zählt DeepSeek R1 bereits zu den meistgenutzten und aktivsten Projekten.


Herausforderungen: Zensur und Herkunft

Die Begeisterung um DeepSeek R1 wird jedoch nicht überall geteilt. Kritiker verweisen darauf, dass das Unternehmen in China ansässig ist und den dortigen strengen Gesetzen unterliegt, die Zensur und Überwachung vorschreiben. Das Modell verweigert beispielsweise Antworten zu sensiblen Themen wie dem Tiananmen-Massaker und gerät in Schleifen, wenn es mit solchen Fragen konfrontiert wird.

Allerdings stehen auch westliche Anbieter wie OpenAI wegen inhaltlicher Einschränkungen in der Kritik. Diese verweigern beispielsweise die Beantwortung bestimmter politischer oder kontroverser Themen. Zensur ist somit kein rein chinesisches Problem.


Auswirkungen auf den KI-Markt

DeepSeek R1 und seine Open-Source-Strategie setzen führende Anbieter wie OpenAI und Meta unter Druck. Besonders Meta, das mit seinen Llama-Modellen ebenfalls auf Open Source setzt, könnte durch die jüngste Entwicklung ins Hintertreffen geraten.

Einige Experten ziehen bereits Parallelen zur Smartphone-Industrie: Wie Android für mobile Betriebssysteme eine offene, weit verbreitete Plattform wurde, könnte DeepSeek diese Rolle für große Sprachmodelle übernehmen.

DeepSeek R1 beweist, dass leistungsstarke KI-Modelle auch ohne massive Investitionen in teure, proprietäre Infrastruktur entwickelt werden können. Während westliche Unternehmen wie OpenAI auf immer komplexere und kostspieligere Systeme setzen, bietet DeepSeek eine erschwingliche, flexible und offene Alternative.

Unsere Meinung: Konkurrenz belebt das Geschäft und so wird auch von den etablierten Anbietern bald Nachschub geben.

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